Achter Runder Tisch: Drogenkonsum - Methoden wirksamer Prävention und Reaktion


Während des Vortrages von Dr. Holger Lux beim Runden Tisch in der EAS in Neppendorf zum Thema Drogenkonsum (Bild: zVg)

Beim Achten Runden Tisch, der im Sinne von Prävention und Hilfe für Betroffene von Menschenhandel halbjährlich in den Räumlichkeiten der Evangelischen Akademie Siebenbürgen (EAS) veranstaltet wird, ging es diesmal um die Prävention der mit Drogenkonsum verbundenen Risiken in der Gesellschaft, insbesondere für die größte aller Risikogruppen - 13 bis 15jährige Teenager.

Als Referenten konnten der Hermannstädter Psychologe Dr. Mihai Copăceanu (Doktorat in London und Autor zahlreicher Bücher) sowie Dr. med. Psychotherapeut Holger Lux gewonnen werden. Die 33 Teilnehmer hatten die Gelegenheit, sich mit praktischen und klinischen Aspekten des Drogenkonsums zu befassen und Methoden kennezulernen, mit denen auf fallbezogene Probleme des Drogenkonsums wirksam reagiert bzw. einer Abhänigkeit vorgebaut werden kann.

Fachreferenten: Dr. Copăceanu und Dr. Lux

Vormittags befasste sich Dr. Copăceanu mit folgenden Fragen: Wie verringern wir die Verfügbarkeit von Drogen? Wie gehen wir mit einer gewissen Normalisierung im Drogenkonsum um? Wie verringern wir die Attraktivität vom Drogenkonsum? Diese und weitere provozierende Fragen erzeugten eine hohe Aufmerksamkeit und nicht alle konnten vom Referenten auch beantwortet werden. Dadurch ermutigte er die Teilnehmer, sich weiterhin bewusst mit den Antworten dieser Fragen auseinanderzusetzen. - Bei einem Runden Tisch können viele komplexe Themen nur angeschnitten werden. Die Evaluierungen und Nachgespräche zeigen jedoch, dass es auch dieses Mal gelungen ist, den Multiplikatoren sofort anwendbares Rüstzeug für ihr Arbeitsumfeld mitzugeben. Am Nachmittag vermittelte Dr. med. Holger Lux gekonnt das Grundwissen über die negativen Kreisläufe des Drogenkonsums, das "Schema von Konrad" und vertiefte mit konkreten Fallbeispielen, Lehrmaterial und einer Teamübung.

Ein Ziel der Runden Tische ist es, zur Netzwerkbildung beizutragen und den Teilnehmern aus den drei Zielgruppen - Kirchen, Behörden und Hilfswerke - den Rahmen dafür zu bieten. In der Vergangenheit gab es zahlreiche konkrete Fälle von Bedürftigen denen schneller und besser geholfen werden konnte, weil die in den Runden Tischen entstandene Vernetzung aktiviert wurde. Die Experten aus der tagtäglichen, praktischen Hilfe für Betroffene von Menschenhandel weisen immer wieder auf die Notwendigkeit guter Vernetzung hin. Und schließlich wurde das Ziel erreicht, den Dienst unserer Kirche in gesellschaftlich relevantn Fragen voranzutreiben: Die Hälfte der Teilnehmer hat zum ersten Mal an einem Runden Tisch teilgenommen.

Veranstaltet werden die Runden Tische von der Evanglischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR), dem Migrationsreferat, dem ökumenischen Arbeitskreis Arca Binecuvantari Sibiu (ABS) und der EAS. Ohne die Unterstützung durch den Lutherischen Weltbund (LWB) wäre die Veranstaltung nicht umsetzbar gewesen.

Erika Klemm / Red.