Bischof Martin Hein (EKKW) zu Besuch in Siebenbürgen


Bischof Martin Hein mit Landeskirchenkurator Prof. Friedrich Philippi und Bischof Reinhart Guib (v.r.n.l.) - Bild: zVg

Vom 29. Juni bis 2. Juli besuchte Bischof Martin Hein von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) auf Einladung von Bischof Reinhart Guib zum wiederholten Mal die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien (EKR). Auf dem Programm der Besuchsreise standen eine Reihe von Gesprächen, aber auch ein Gottesdienst sowie die Besichtigung der Kirchenburg in Grossau.

Zu Beginn seines Aufenthalts richtete Bischof Hein ein Grußwort an die in Hermannstadt versammelte Landeskirchenversammlung. Mit Verweis auf die Freiburger Studie "Projektion 2060" führte er aus, dass Zahlen für sich genommen nichts über die Lebendigkeit und Ausstrahlung einer Kirche aussagten. Dafür sei die EKR ein überzeugendes Beispiel. Trotz des Rückgangs auf rund 13.000 Gemeindeglieder seit 1989 sei ihre öffentliche Präsenz beachtlich, teilte Hein gegenüber der Onlineredaktion des Medienhauses der EKKW mit.

Am Sonntag hielt Bischof Hein wie schon im vergangenen Jahr in Kerz die Predigt im Gottesdienst zum Kronenfest. Am Gottesdienst und anschließenden Fest um die ehemalige Zisterzienser-Abtei nahmen mehr als vierhundert Menschen teil. In der Morgenandacht zum Beginn der Arbeitswoche predigte Bischof Hein für die Mitarbeitenden des Landeskonsistoriums in Hermannstadt. Anschließend traf er sich mit Prof. Dr. Daniel Buda von der Orthodoxen Fakultät der Lucian-Blaga-Universität in Hermannstadt. Dr. Buda war bis 2018 Exekutivsekretär in der Genfer Zentrale des Ökumenischen Rats der Kirchen. Die lange Beziehung zu Bischof Hein rührt aus dieser Zeit. In dem Gespräch ging es vor allem um die jüngsten Entwicklungen innerhalb der Orthodoxie seit dem Bruch zwischen den Patriarchaten von Konstantinopel und Moskau.

Dem Austausch über konkrete Pläne diente das Gespräch mit Bischof Guib und Hauptanwalt Gunesch am letzten Tag des Besuchs. Bischof Hein zeigte sich besonders interessiert an dem auch von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) unterstützten Projekt, ein „Kompetenzzentrum Evangelische Theologie Ost“ in Hermannstadt einzurichten, das der Förderung und Sprachfähigkeit evangelischer Theologie in der Begegnung mit der Orthodoxie dienen soll. Außerdem wurden Fragen einer engeren Verbindung zwischen beiden Kirchen  angesprochen. Bischof Hein verwies in diesem Zusammenhang auf vielfältige Kontakte, die seitens der EKKW nach Siebenbürgen bestehen. Auch das Engagement im Rahmen der Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ halte unvermindert an.

Bischof Reinhart Guib wird am 29. September zur Verabschiedung von Bischof Hein und zur Einführung von Bischöfin Hofmann sowie zur sich anschließenden Ökumenischen Bischofskonsultation in Hofgeismar (Deutschland) erwartet.

Medio/Red.