Das Jugendwerk hat viel vor: neuen Bus, neue Stelle, neue Firma gründen


Der Vorstand des Jugendwerkes. Bild: Jugendwerk

 

In der Delegiertenversammlung des Jugendwerks Anfang April zog deren Vorsitzender, Pfarrer Wolfgang Arvay, eine positive Bilanz zur Arbeit und den Aktivitäten des Vorjahres und präsentierte die ehrgeizigen Vorhaben für dieses Jahr – mit weiterhin vielen, interessanten Veranstaltungen.

Als erstes präsentierte Pfarrer Arvay die Arbeit im Vorstand des Jugendwerkes der Evangelischen Kirche, zu dem auch die Jugendreferenten Alex Arhire, Cristina Arvay und Sarah Bortmes gehören und zeigte sich sehr zufrieden, dass die Kommunikation so reibungslos funktioniert, sei es in den Sitzungen oder sei es etwa in der Organisation des Jugendtages. „Es sind Leute, die Ideen haben, die  Initiative zeigen, sich fortbilden und neue Projekte starten“, freut sich Arvay.  Es sei eine gute Mischung aus alt und jung.

Veranstaltungen werden vorgestellt als „Das beste Ferienlager aller Zeiten“ oder „Die beste Karawane aller Zeiten“, doch stellen sich die Leute im Vorstand auch die Frage, ob die Kosten anschließend auch gedeckt sind. Die gute Nachricht ist schließlich, dass das Jugendwerk das Jahr 2024 mit einem Plus abschließen konnte.

Pfarrer Arvay zählt einige Gründe auf, die dieses gute Ergebnis ermöglichten:

- Diakonin Cristina Arvay hatte einen Arbeitsunfall und sich dabei die Hand gebrochen. Drei  Monate krankgeschrieben erhielt sie von der Versicherung das Gehalt, hat aber dennoch weiter gearbeitet. So konnten finanziell einiges eingespart werden.

- Hannah Hellmann war im Büro nur bis Mai angestellt und Melinda Toth nahm erst im Dezember ihre Tätigkeit im Jugendwerk auf. So wurden weniger Gehälter ausgezahlt. Die Arbeit blieb allerdings an Cristina Arvay hängen, die sich eigentlich um  Veranstaltungen kümmern muss.

- Die Sommerlager waren ausgebucht, was zu einer positiven Bilanz beitrug.

- Im vergangenen Jahr haben sich viele Personen dazu entschlossen, jeden Monat Geld für das Jugendwerk zu spenden. Das sei ein wichtiger Schritt, betont Arvay, und gerne lade man dazu  ein 50, 100 Lei oder auch mehr im Monat zu spenden.

Für dieses Jahr gibt es ein umfangreiches Programm, sei es die verschiedenen Freizeiten, oder die sogenannten Karawanen-Besuche von Pfarreien, die alle auf der eigenen Website des Jugendwerkes und auf Social Media vorgestellt werden. Arvay weist mit seinen Vorstandskollegen zurecht darauf hin, dass es auch weitere Arbeiten gibt, die man nicht so sehr sieht wie die Betreuung der Internetseite oder die Arbeit im Büro, um die sich in erster Linie Melinda Toth kümmert.

Arvay geht auch auf die größeren Projekte ein, die man gerne realisieren möchte. Als erstes nennt er den Kauf eines Busses. Der alte sei mit seinen 17 Jahren ziemlich reparaturanfällig geworden. „Wir basteln an einer Finanzierung und haben bereits ein paar Zusagen“, erläutert Arvay und bittet die Delegiertenversammlung um die Genehmigung dieses Kaufs. Man suche fleißig Sponsoren, denn man gehe von einem Preis von etwa 41.000 Euro  für diese Neuanschaffung aus.

Weiterhin ist die Anstellung eines Jugendreferenten geplant. Bereits im Budget 2024 sei die Stelle ab September vorgesehen gewesen. Im Oktober 24´ konnte dann Sarah Bortmes angestellt werden, was zu einer starken Entlastung aller beitrug. Seit Dezember 2024 findet ein sechsmonatiges Coaching von Daniel Horst statt. Er kennt die Arbeit des Jugendwerks und auch das Land. Im Zuge dieser Weiterbildung entstand die Idee, Jugendliche vor Ort stärker einzubinden und sie für das Jugendwerk zu gewinnen – mit dem Ziel:

- Jugendliche zu unterstützen, damit sie in den Gemeinden auf verschiedene Art aktiv werden können.

- Aufbau einer Jungschararbeit in den Gemeinden. In Kronstadt und Mediasch gibt es bereits zwei Gruppen, weitere könnten gegründet werden und auch Kurse für die Ausbildung der Ehrenamtlichen lassen sich organisieren.

eine rumänischsprachige Jugendarbeit aufzubauen  – überregional, auch lokal,

- rumänische Konfirmationskurse, eine rumänische Freizeit oder sonstige Formate anzubieten.

Ab dem Herbst dieses Jahres soll deswegen ein weiterer Jugendreferent eingestellt werden. Das  Geld dafür habe man durch die Spende des Vereins Novum erhalten, und es würde für mindestens ein Jahr reichen, freut sich Arvay. Auch hier bittet der Vorsitzende um die Zustimmung der  Delegiertenversammlung. 

Der Vorstand des Jugendwerks möchte auch die Satzung ändern, um eine Firma gründen zu können, mit dem Ziel zum Beispiel Fanartikel herzustellen und zu vertreiben. Hier sei man noch am Anfang der Überlegungen. 

Weiterhin plant der Vorstand  einen neuen Bereich ins Leben zu rufen und spricht dabei von Angeboten für die „After Jugend“ – also spezielle Angebote für Studenten. Dafür sei bereits extra Geld vorgesehen. So wurden im März vier Studenten unterstützt, damit sie in Österreich einen Kurs besuchen zum Thema Outdoor Leadership Training.

Im vorigen Jahr trat die Jugendwerksband mehrmals in Ferienlagern und beim Jugendtag auf. Seit dem Konfirmandentag am 5. März dieses Jahres gibt es nun auch eine in Mediasch. Aufgrund dieser positiven Erfahrungen will das Jugendwerk weitere Jugendliche, die ein Instrument beherrschen, motivieren, Musikgruppen zu gründen. „Es wäre super, mehrere Bands zu haben“, ist Arvays Wunsch.

Arvay erwähnt noch lobend die Arbeit der Referenten: Christina Arvay, beschäftigt seit 2007, Alex Arhire seit 2020, Sarah Bortmes seit November 2024 und Melinda Toth seit Dezember 2024. Man sei in einem ständigen intensiven Austausch, schreibe die geleisteten Stunden auf, um einen Überblick über die getane Arbeit zu haben, um so transparent dokumentieren zu können, dass etwa eine zusätzliche Stelle nötig sei. Zudem hat Alex Arhire bestimmte Aufgaben des Vorsitzenden übernommen wie das Bearbeiten von  Anträgen und Abrechnungen für den Jugendtag, Erstellung des Budgets und  die Abwicklung mit den Banken.

Nächstes Jahr wird das Jugendwerk 20 Jahre alt. „Viele Generationen von Jugendlichen sind in diesem Verein groß geworden und sind jetzt in die weite Welt ausgestreut, und viele Pfarrer und Mitarbeiter haben sich im Laufe der Jahre eingebracht“, berichtet Pfarrer Arvay. Seine Bitte ist, sich jetzt schon Gedanken für „schöne Aktionen für das Jubiläum“, zu machen.

Das Fazit des Vorsitzenden: „Unsere  Arbeit in der Landeskirche will Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Mut machen,  ihren Glauben zu leben, Mitarbeiter zu sein in einer Gemeinde und sich für den Nächsten einzusetzen. Dieser kleine Einblick soll ein Dank sein für die viele segensreiche Arbeit.“

hk