Deutsche Bundesmittel für Notprogramm zur Rettung bedrohter Kirchenburgen bewilligt


Für Untersuchungen an zwanzig Kirchenburgen übernimmt die deutsche Bundesbeauftragte für Kultur und Medien die Finanzierung.

Die deutsche Bundesbeauftragte für Kultur und Medien hat im Juli die Teilfinanzierung für ein deutsch-rumänisches Gemeinschaftsprogramm bewilligt. Hintergrund ist der Erhaltungszustand der über 160 siebenbürgischen Kirchenburgen, der der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) als Eigentümerin Sorge bereitet. Die einzelnen Objekte sind in unterschiedlich starkem Maße bedroht, wobei der Grad der Bedrohung teilweise noch nicht identifiziert worden ist. Einstürze wie in Radeln und Rothbach im Jahr 2016 zeugen von der Verletzlichkeit einzelner Bauwerke.

Daher entwickelte die Stiftung Kirchenburgen zusammen mit der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder) und dem Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat ein Notprogramm für die Landeskirche. Ziel ist es, die Standfestigkeit von besonders bedrohten Kirchenburgen von Experten untersuchen zu lassen und – falls nötig - Sicherungsmaßnahmen zu erarbeiten. Die Auswahl der einzubeziehenden Objekte erfolgte durch Fachkräfte der Stiftung Kirchenburgen in Zusammenarbeit mit dem Landeskonsistorium der EKR und den fünf Bezirkskonsistorien. Die einbezogenen Kirchenburgen werden in den kommenden Monaten durch Expertenteams, bestehend aus Statikern, Geologen und anderen Fachleuten, auf ihren Bauzustand und ihre Standsicherheit hin untersucht. Diese Untersuchungen verfolgen das Ziel, Eingriffe an baulich besonders kritischen Objekten und Bauteilen in Form von Notrettungsmaßnahmen vorzuschlagen und Prioritätenlisten mit erforderlichen Eingriffen zusammenzustellen. Im Ergebnis werden Berichte und Maßnahmeempfehlungen vorliegen.

Die Untersuchungen werden zwischen dem Sommer 2017 und dem Jahresende 2018 vorgenommen. Finanziert wird das Gemeinschaftsprogramm von der deutschen Bundesbeauftragten für Kultur und Medien sowie aus Mitteln des Nachhaltigkeitsfonds der EKR und vom rumänischen Kulturministerium. Der Projektträger ist die Professur für Denkmalkunde an der Viadrina, die mit dem Masterstudiengang Schutz Europäischer Kulturgüter seit vielen Jahren ein wichtiger Projektpartner in Siebenbürgen ist. In der Region wird die Durchführung des Vorhabens durch die Stiftung Kirchenburgen koordiniert.