Diakonie aus Rumänien im „Hohlen Zahn“


Präsidentin Füllkrug-Weizel mit Pfr. Cosoroabă vor der Ausstellung. (Bild: Privat)

Nicht etwa, dass die diakonische Arbeit der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR) Zahnweh hätte! Doch so heißt nun mal die Friedrich-Wilhelm-Gedächtniskirche aus Berlin im Volksmund, in der die Festveranstaltung zu dem sechzigsten Jubiläum von „Kirchen helfen Kirchen“, der Unterabteilung des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung gefeiert wurde.

Am 2. November 2014, dem rumänischen Wahltag, versammelten sich in der zum Kriegsmahnmahl für den Frieden erhaltenen und umgebauten Ruine der 1943 zerbombten Berliner Kirche, Freunde von Kirchen helfen Kirchen. Und dieses Referat hat viele Freunde, da seit sechzig Jahren rund um die Welt, von Uruguay bis Albanien, Projekte gefördert werden. Jährlich werden etwa zwei Millionen Euro umgesetzt. (Die aber zuerst aufgetrieben werden müssen!). 1954 wurde diese Arbeit als „Ökumenisches Notprogramm der EKD“ eingeführt und fußte auf die Erfahrung der christlichen Solidarität, die die Evangelischen Kirchen aus Deutschland gleich nach dem zweiten Weltkrieg von Christen aus aller Welt erfahren hatten.

Die EKR ist auch Nutznießerin solcher Förderungen, begonnen von der Unterstützung der Hospizarbeit bis hin zu einem Romaprojekt in Hammersdorf  oder der Erweiterung des Schülerheims bis hin zu dem Projekt „Entdecke die Seele Siebenbürgens“. Deswegen delegierte die EKR Pfr. Dr. Stefan Cosoroabă zu dieser Festveranstaltung. Dieser erschien jedoch nicht mit leerer Hand, sondern in seinem digitalen Gepäck war die Ausstellung des Fotografen Martin Eichler zu dem Jahr der Diakonie mit dabei. Vier übergroße repräsentative Porträts daraus umrahmten den Altar im Gottesdienst und erfüllten so die Aufgabe darauf hin zu weisen, dass es letztendlich bei der Diakonie immer um Menschen geht. Die anderen 35 Porträts und Informationstafeln waren danach im Untergrund der Kirche zu sehen.

Die Stimme der Gastgeber war  in der Veranstaltung Frau Dr. Claudia Warning, Vorstand Internationale Programme und Inlandsförderung bei Brot für die Welt. Sie begrüßte, berichtet und dankte. Im Gottesdienst predigte Jan Drus von der Diakonie der Böhmischen Brüder und Konsistorialpräsident Ulrich Seelemann (EKBO) stand für die Förderer von Kirchen helfen Kirchen. Bei dem anschließenden Empfang kam Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weizel, Präsidentin von Brot für die Welt, zu Wort. Auch der Gast aus Rumänien durfte gleich drei Mal zu Wort kommen, einmal zu der Ausstellung dann zu der Diakonie und letztlich zu den Wahlen in Rumänien.

Solche Veranstaltungen mit ihren Begegnungen tun beiden Seiten gut. Beide erkennen, dass auf der jeweils anderen Seite Menschen, mit ihren Schwächen und Stärken, mit ihren Vorlieben und Abneigungen zu finden sind. Kontakt darf darum nicht nur durch Email oder durch Bankauszüge geschehen. „Kirchen helfen Kirchen“ ist darum im Kern nichts anders als „Menschen helfen Menschen“.

Stefan Cosoroabă