Die Heiligen Drei Könige: Hanna, Paul und Emilia


Hanna und Paul, die Trägerin und Träger des Ersten Preises (Bilder: zVg)

Wir kennen sie traditionell unter den Namen: Kaspar, Melchior und Balthasar. Aber heuer dürfen sie auch Hanna Hellman (I), Paul Fleșeriu (I) und Emila Hațegan (III) heissen, denn das sind die Preisträger des Drei-Königs-Preises 2020 des „Protestantisch-Theologischen Instituts“ in Hermannstadt, vergeben für beispielhaften sozialen Einsatz zum Wohle des Nächsten.

Paul ist aus Mühlbach und hat zusammen mit dem Jugendforum einen Wohltätigkeitsbazar mitgemacht, dessen satten Einnahmen für arme Familien in der ganzen Region bestimmt waren. Aus seinen direkten Erfahrungen bei dem Verteilen von Hilfsgüter im Schiltal schreibt er: „Wir besuchten zehn Familien, alleinstehende ältere Personen, Kinder die von Großeltern aufgezogen wurden, Familien mit kleinen Kindern, die in Wohnblocks ohne Gas, Licht oder Wasser lebten. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie ernst die Lage ist, und was für ein Glück ich hatte.“

Hanna ist aus Kronstadt und hat mit ihrer Konfirmandengruppe Obdachlose besucht und beschenkt. Sie ist davon noch immer emotional berührt. „Sie erzählten uns von ihren Familien und wie ihr Leben vor ein paar Jahren aussah. Wie unerwartet sie gezwungen worden sind, alles aufzugeben und wie sie täglich gegen den Hunger und die fürchterliche Kälte kämpfen. Es waren sehr emotionale Augenblicke für uns, wir waren den Tränen nahe. Doch es erstaunte uns wie offen sie mit der Situation umgingen. Einer von ihnen erzählte uns sogar, dass er nie die Hoffnung und den Glauben aufgegeben hat, nicht einmal in seinen schmerzhaftesten Lebensaugenblicken, als er seine Tochter sterben sehen musste, da er nicht genügend Geld hatte, um sie ins Krankenhaus zu bringen und alle Behandlungen zu bezahlen.“

Emilia hat mit der Jugendarbeit ihrer Gemeinde ein Altenheim aus Hermannstadt besucht. Sie hat die Erfahrung gemacht, wie geschätzt auch nur das kleinste Zeichen von menschlichen Wäre ist: „Jedes Zimmer hat fünf Betten. In jedem Zimmer waren auch  ganz alte Menschen, die nicht aus den Betten aufstehen könnten. Die Pfleger haben uns über sie berichtet und auch, dass sie den ganzen Morgen auf uns gewartet hätten.“

Solche Erfahrungen verändern junge Menschen, denn sie erfahren, wie die Welt aussehen kann und was eine kleine Geste bewirken kann. Das Theologische Institut aus Hermannstadt versucht über den Vorlesungsbetrieb hinaus, junge Menschen zu motivieren, sich im christlichen Sinn für die Gemeinschaft einzusetzen. Es zählt zu den wichtigsten Lektionen, die man auch im Studium lernt, dass es nicht reicht über die Dinge zu reden, sondern wir müssen anpacken, um die Welt zu verändern. Das Studium der protestantischen Theologie an der Lucian-Blaga-Universität ist die perfekte Rampe, um im Mittelpunkt von Kirche und Gesellschaft tätig zu werden und die Welt mindestens ein bisschen zu verbessern.

Für weitere Informationen kann das Sekretariat des Theologischen Instituts sekretariat@ev-theol.ro angemailt werden.