Einweihung der Niedereidischer Orgel
Die "neue alte" Orgel von Niedereidisch (Bild: Jürg Leutert)
Am Sonntag, 24. Juli 2022, wurde im Gottesdienst in der evangelischen Kirche A. B. von Niedereidisch (Kirchenbezirk Schässburg) die von Hermann Binder und seinen Mitarbeitern restaurierte und rekonstruierte Orgel nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder eingeweiht und in Gebrauch genommen.
Das am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstörte Instrument wurde somit aus seinem etwa sechzigjährigen Dornröschenschlaf geweckt! Aus dem verbliebenen Gehäuse, der Klaviatur, mechanischen Bestandteilen, der Windlade und einigen Holzpfeifen ergänzte Hermann Binder diese Orgel, deren Geschichte bis in die 1670er Jahre zurückführen. Das ursprünglich aus der Spitalskirche in Schässburg stammende Instrument von Joh. Vest wurde 1869 von der Orgelbauerfamilie Binder nach Niedereidisch verlegt und erweitert. Damit hat die Niedereidischer Kirchengemeinde endlich – nach ca. sechzig Jahren – wieder ein Instrument, das zur Ehre Gottes (Soli Deo Gloria) und zur Freude von uns Menschen dient.
Im Festgottesdienst, zu dem der ganze Gemeindeverband Reenerländchen eingeladen war, stand die Tauferinnerung im Zentrum. Bezirksdechant Stpfr. Dr. Bruno Fröhlich zog in seiner Predigt Parallelen zwischen Kindern, die getauft werden und immer wieder Umsorge bedürfen, und unseren Orgeln, die nur von Menschen umsorgt und gespielt sich entwickeln und uns freuen können. Die Gemeinde kommentierte die einzelnen Abschnitte der Predigt mit Liedversen, die mit erweiterten Vorspielen angereichert waren. Somit erhielten die Anwesenden die Möglichkeit, sich über die Schönheit und die Vielfalt der Orgel zu freuen und sich davon zu überzeugen.
Ein reichhaltiger Apero vor der Kirche und ein Mittagessen, von den Niedereidischerinnen und Niedereidischern offeriert, rundete den Tag. "Dies gab einen Mehrgeschmack auf leibliche und seelische Nahrung. Wir danken für die Ganstfreundschaft und die gut organisierte Einweihung eines neuen klingenden Kindes unserer Orgellandschaft", freut sich Jürg Leutert, der Landeskirchliche Musikwart der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien.
JL/Red.