Evangelische Ungarn in der amerikanischen Diaspora
Vor hundert Jahren in den 'Kirchlichen Blättern'
“Die Entsendung Alex. Raffay’s nach Nordamerika, die den Zweck verfolgte, die dort lebenden ev. Magyaren kirchlich zu organisieren und die schon organisierten Gemeinden in einen engeren Zusammenhang mit der ungarisch-evang. Heimatkirche zu bringen, ist nicht erfolglos geblieben. Raffay ist, wie das Evang. Lap berichtet, von den dortigen magyarischen Volks- und Glaubensgenossen freundlich empfangen worden und seine Worte haben in ihren Kreisen Widerhall gefunden. Sie haben sich bereit erklärt, sich einem in Amerika zu gründenden besonderen Dekanat anzuschließen, das dem Montandistrikt und durch diesen der ungarisch-evang. Gesamtkirche angegliedert werden soll. Nur die aus Oberungarn stammenden Slowaken nehmen eine zuwartende Stellung ein; sie haben Bedenken in sprachlicher Hinsicht. Von ihren Geistlichen haben sich bloß 2 für den Beitritt zum Dekanat erklärt. – Wir werden diesen interessanten Versuch, die in einen anderen Erdteil ausgewanderten Glaubensgenossen im Verbande der heimischen Kirche zu behalten, bezw. in diesen wieder einzuschließen, in seiner Weiterentwicklung mit Aufmerksamkeit verfolgen. Er hat viel Lehrreiches für uns.“
(Kirchliche Blätter, Hermannstadt, 25. April 1914)