"Frauenvereine" und "Reverse"

Vor hundert Jahren in den 'Kirchlichen Blättern' (Nachtrag)


Vor hundert Jahren in den 'Kirchlichen Blättern'.

Frauenvereine. So erfreulich die Zahl und die Arbeit der ev. Frauenvereine in der Landeskirche ist, so gibt es doch noch eine Anzahl Gemeinden, in denen die Frauenvereine fehlen. Während in sämtlichen Gemeinden des Kronstädter, Schenker und Schäßburger Bezirkes Frauenvereine bestehen, so fehlen sie im Repser Bezirk bloß in den beiden magyarischen Gemeinden Sommerburg und Halmagy, im Hermannstädter in Szakadat und Reußdörfchen, im Schelker bloß in Kleinkopisch. Im Reener Bezirk hat Weilau noch keinen Frauenverein, im Mediascher fehlt er in 3 Gemeinden, wobei Jakobsdorf nicht mitgezählt wird, im Mühlbächer in 9 Gemeinden, im Bistritzer Bezirk aber in 16 Gemeinden. Es lässt sich hoffen, dass es zielbewusster Arbeit gelingen werde, auch da die Vereine ins Leben zu rufen.“

(Kirchliche Blätter, Hermannstadt, 28. Februar 1914)

---

Die Reverse betreffend die Kindererziehung in gemischten Ehen bringen den protestantischen Kirchen immer neue Verluste. Nach den Monatsausweisen des Statistischen Zentralamtes wurden die Reverse in 453 Fällen zum Nachteil der ev. Kirche A. B. und in keinem einzigen Falle zu ihrem Vorteil ausgestellt. Der Verlust der reformierten Kirche war geringer: es wurden 166 Reverse zu ihrem Nachteil und 126 zu ihrem Vorteil ausgestellt. Es ist schmerzlich zu sehen, mit wie geringer Widerstandskraft die Lutherkirche in Ungarn ihre Glieder ausrüstet. Es wäre lehrreich, festzustellen, wie viel von dem Verlust im besonderen auf unsere Kirche entfällt.“

(Kirchliche Blätter, Hermannstadt, 7. März 1914)