Fünfte Konsultation der siebenbürgischen Organisationen


Hauptanwalt Friedrich Gunesch, Stpfr. Gerhard Servatius-Depner, Dekan Hans Gerhard Gross, Bischof Reinhard Guib, Prof. Martin Bottesch, Vors. Hans Gärtner, stv. Vors. Alfred Mrass, Dekan i. R. Hermann Schuller, Vors. Edwin Drotleff, Geschäftsführer Winfried Ziegler, Pfr. Dr. Stefan Cosoroabă (v.l.n.r.). (Foto: G. Binder)

Nach München (2011), Drabenderhöhe (2012), wiederum München (2013) und Bad Kissingen (2014) fand am 24. April erneut eine gemeinsame „Think Tank“ Runde statt. Dass die vorigen Konsultationen etwas gebracht haben und nicht nur Wohlfühlveranstaltungen waren, steht außer Frage. Das wird sichtbar an dem immer stärkeren Vernetzen der Siebenbürger Sachsen hüben und drüben. Die Einrichtung einer Außenstelle der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) in München, die Mitträgerschaft des HOG Verbandes bei dem Sachsentreffen 2017 in Siebenbürgen, aber auch  die Veranstaltungsreihe „Glauben und Gedenken“, welche die Ereignisse der Flucht und Deportation im Zentrum hatte, machen dieses deutlich.

Außer den üblichen Geschäfts - und Planungsberichten hatte sich die Konsultation einem wichtigen Thema gestellt und zwar dem Thema „Jugend und Zukunft“. Es sollte keine „Bedauer-Runde“ darüber sein, dass keine Jugend und keine Zukunft in Sicht sei. Die Verantwortlichen suchten nach Schwächen und Potentialen, wie grundsätzlich aber auch konkret tradierte Gemeinschaft in die nächste Generation übertragen werden kann. Und man redete nicht nur über die Jugend, sondern ließ diese selbstverständlich auch mitreden.

Bei den Konsultationen waren sieben Organisationen vertreten: Der Verband der Siebenbürger Sachsen (Stellvertretender Bundesvorsitzender Alfred Mrass und SJD-Vorsitzender Edwin Drotleff), das Demokratische Forum der Deutschen Siebenbürgen (Vorsitzender Martin Bottesch und Geschäftsführer Winfried Ziegler für die Jugend), der Verband der Heimatortsgemeinschaften (Vorsitzender Hans Gärtner), die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien (Bischof Reinhart Guib, Altbischof D.Dr. Christoph Klein, Hauptanwalt Friedrich Gunesch, Dr. Stefan Cosoroabă, Pfr. Gerhard Servatius für das Jugendwerk), die Gemeinschaft der Evangelischen Siebenbürger Sachsen (Vorsitzender Dekan i.R. Hermann Schuller), der Evangelische Freundeskreis Siebenbürgen (Vorstandsmitglied Gustav Binder) sowie die Gemeinschaft Siebenbürgischer Pfarrer und Pfarrerinnen (Vorsitzender Dekan Hans Gerhard Gross). Dass die Mehrheit der Organisation ihren ranghöchsten Vertreter delegiert hatten zeigt den Stellenwert dieser Beratungen.

Sichtbar wurde im Bereich Jugendarbeit, dass diese sich um die Eckpunkte, Kultur, Identität, Gemeinschaft und Lebensbegleitung gliederte. Vom großen Tanzseminar bis zu dem Jugendtag in Siebenbürgen gab es von allen Trägern Beispiele von Best Praxis. Nüchtern wurde aber auch festgestellt, dass die Zielgruppen und Ziele nicht deckungsgleich sind und sein werden. Darum kommt es auf die Schnittstellen an, an denen man sich gemeinsam unterstützen kann um der Bedrohung des Verlustes an Zukunft entgegenwirken zu können. Auch darf es nicht sein, dass die Veranstaltungen sich auf den Bereich der Kultur beschränken, da damit der Komplexität des Lebens nicht Rechenschaft getragen wird.

Wesentlich ist aber auf alle Fälle das Pflegen der Kommunikation. Das bezieht sich nicht auf die der Organisationen untereinander, die ein selbstverständliches Muss ist, sondern auf die Kommunikation mit den Jugendlichen. Die Grundvoraussetzung von Erfolg ist, dass die guten Absichten und Programme überhaupt zur Kenntnis genommen werden. Dazu bot die SJD ihre Kontaktliste an. Die Evangelische Kirche und das Demokratische Forum steuerten mit Inhalten bei, wie etwa die Bizikeltour der Kirchenburgen, in die sich heuer die SJD und auch der HOG Verband direkt implizieren.

Solche Themen sind natürlich nicht auszuschöpfen. Doch sollte nicht das „Konsultieren“ das Wesentliche sein, sondern die Umsetzung des Gesprochenen. - Und bei dieser Vernetzung lässt sich Gutes vermuten!

Stefan Cosoroabă