Gemeinsames Gedenken in Ulm und Drabenderhöhe


Gedenkveranstaltung in Ulm: MdB Hartmut Koschyk, Prof. Konrad Gündisch, MdB Bernd Fabritius, Dir. Christian Glass, Bischof Reinhart Guib, Erzbischof em. Robert Zollitsch, Erwin Josef Țigla und Peter Dietmar Leber (v.l.n.r.) - Bild: zVg (E. J. Țigla)

Bischof Reinhart Guib und Hauptanwalt Friedrich Gunesch nahmen Mitte Januar anlässlich eines von mehreren Kulturinstitutionen, Bildungseinrichtungen und Vertriebenenverbänden organisierten gemeinsamen Gedenkens an die Deportationen von Angehörigen der deutschsprachigen Volksgruppen in Südosteuropa in die Sowjetunion in Ulm und in Drabenderhöhe teil.

Mehr als dreihundert Besucher fanden sich im Ulmer „Haus der Begegnung“ zur Gedenkveranstaltung „Vor siebzig Jahren“ ein. Bischof Guib, der den Opfern in einem Grußwort gedachte, und Hauptanwalt Gunesch trafen im Rahmen der Versammlung unter anderem mit dem Beauftragten der bundesdeutschen Regierung für Aussiedlerfragen und ethnische Minderheiten Hartmut Koschyk (CSU), dem Präsidenten des „Bundes der Vertriebenen“ und Bundesvorsitzenden des „Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland“ MdB Bernd Fabritius (CSU), dem ehemaligen Vorsitzenden der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz Erzbischof em. Robert Zollitsch, dem römisch-katholischen Bischof Eugen Schönberger aus Sathmar sowie dem rumänischen Generalkonsul in München Anton Niculescu zusammen.

„Glauben und Gedenken“ in Drabenderhöhe

Einen würdigen Abschluss fand die Wanderausstellung „Glauben und Gedenken“ der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) in Drabenderhöhe. Im Rahmen des von Ortspfarrer Rüdiger Kapff und Bischof Reinhart Guib gehaltenen Sonntagsgottesdienstes, an dem unter anderem auch Oberkirchenrätin Barbara Rudolph und Superintendent Jürgen Knabe von der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Stellvertretende Bürgermeister der Stadt Wiehl Wilfried Bast (SPD) und die Vorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland Enni Janesch teilnahmen, stellte Pfarrer Stefan Cosoroabă, der EKR-Referent für Interinstitutionelle Kooperation, die Ausstellungstafeln vor. Im Anschluss wurde im Beisein von Bischof Guib und Pfr. i. R. Kurt Franchy eine Gedenktafel für die Opfer von Evakuierung und Deportation am Turm der Erinnerung enthüllt. An der Begegnung in Drabenderhöhe nahmen auch mehrere Personen teil, die vor siebzig Jahren als Deportierte in die Sowjetunion verschleppt wurden.

Im Rahmen des Projektes „Glauben und Gedenken. Kirche unterwegs – Siebzig Jahre seit Evakuierung und Deportation“ wurde 2014 und in diesem Jahr in acht Stationen – von Siebenbürgen über Ungarn nach Österreich und bis Deutschland – mit Gottesdiensten und dieser Wanderausstellung der Weg des Trecks von 1944 nachvollzogen. Ab Februar wird eine Dokumentation der Ausstellung auch auf der Webseite der EKR abrufbar sein.