Gustav-Adolf-Werk in rauen Zeiten
Ein verlässlicher Partner der evangelischen Diasporakirchen war und ist das Gustav-Adolf-Werk (GAW). Schon 1832 gegründet, hat es z.B. verstreuten evangelischen Kirchengemeinden in aller Welt geholfen, Kirchen zu bauen, dort wo die eigene Kraft zu klein war. Die Kirchgebäude von Hamlesch, Pruden oder Kreisch in Siebenbürgen sind ein beredtes Beispiel dafür.
Aber auch heute noch wird jährlich ein Katalog herausgegeben, in dem Projekte von Argentinien bis Weißrussland zur Förderung vorgeschlagen werden. Nun ist auch das GAW vom Lock- down betroffen. Pfarrer Enno Haaks, Generalsekretär des GAW aus Leipzig erzählt für uns, wie trotzdem weitergearbeitet wird.
„Wir versuchen den Kontakt zu unseren Partnerkirchen aufrecht zu erhalten und berichten über die digitalen Medien, wie sie in dieser herausfordernden Zeit ihren Gemeinden nahe sind (FB Gustav-Adolf-Werk e.V.) Sorgen bereitet uns, wie die Gemeinden, die von den Gottesdiensten abhängig sind, ihre Arbeit weiterführen können, denn dadurch brechen die Einnahmen ein. Wie sollen Gehälter und sonstige Kosten gedeckt werden? Das betrifft natürlich auch das GAW selbst. Wie werden sich die Kirchensteuereinnahmen in Deutschland entwickeln, wenn es der Wirtschaft schlechter geht? Wie wird das GAW Spenden einsammeln können, wenn keine Gottesdienste mehr stattfinden …?
Wir versuchen, so gut es geht, die Arbeit weiter zu führen. Auch in der Zentrale in Leipzig arbeitet die Hälfte der Mitarbeiterinnen im Homeoffice. Wir halten also Abstand voneinander. Aber wir arbeiten noch. Die Vorstandssitzung fand via ZOOM statt, so gut es ging (N.B. Präsidentin ist Prälatin Gabriele Wulz aus Ulm, stellvertretender Präsident der Siebenbürger Sachse Dr. Johann Schneider, Regionalbischof von Halle-Wittenberg). Die Erfahrungen, die wir jetzt in der Arbeit machen, müssen aber nicht nur negativ gesehen werden, sondern wir hoffen, dass einiges davon auch für die Zukunft fruchtbar umgesetzt werden können. Alles Gute, bleibt behütet und gesund!“
2001 wurde auch in Rumänien ein Gustav-Adolf-Verein wiedergegründete. Beteiligt sind die beiden lutherischen Kirchen Rumäniens sowie die reformierte Kirche, mit ihren beiden Distrikten. Jährlich wird in den Gottesdiensten der EKR eine Kollekte für die Arbeit des GAW gesammelt. Im deutschen Projektkatalog des GAW`s sind zur aktuellen Förderung aus der EKR folgende Projekte vorgesehen: Ausstattung des Gemeindezentrums in Großkopisch, eine neue Ausstattung des Pflegeheims in Schweischer, die Renovierung von Gästezimmern des Bischofspalais, die Sanierung des Kirchturms in Weilau, der Ausbau des Freizeitheims in Wurmloch, sowie die Förderung der Frauenarbeit der EKR. Hinter die Finanzierung dieser Projekte ist nun ein Fragezeichen gesetzt. Aber vielleicht ist dieses auch ein innerkirchlicher Impuls sich zu mobilisieren, um in dieser rauen Zeit zu helfen?!?
Dr. Stefan Cosoroabă