Heltauer Wiedersehensfreude


Dr. Gerhild Rudolf informiert die Besucherinnen und Besucher im Terrassensaal des Teutschhauses über das Heltauer Vortragekreuz

Fünf Jahre lang befand sich das wertvolle Heltauer Vortragekreuz in den Händen Krimineller, bis es schließlich ausgeforscht und im vergangenen Sommer an seine rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben werden konnte. Am 8. April wurde der seltene sakrale Gegenstand im Terrassensaal des Teutschhauses der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Freude über das Wiedersehen war am 8. April im Begegnungs- und Kulturzentrum Friedrich Teutsch ausgesprochen groß. Schließlich handelte es sich nicht um irgendein Ausstellungsstück, sondern um das Heltauer Vortragekreuz, das älteste kunsthistorische Objekt der Siebenbürger Sachsen. Es wird auch “Einwandererkreuz” genannt, weil sein Ursprung auf die Zeit der Ankunft der ersten siebenbürgisch-sächsischen Siedler datiert wird. Nicht nur der kunsthistorische, sondern auch der symbolische Wert des Kreuzes ist also ausgesprochen hoch. Sowohl Gastgeberin Dr. Gerhild Rudolf, als auch Bischof Reihart Guib zeigten sich in ihren Grußworten daher sehr glücklich darüber, dass das Vortragekreuz nicht nur wiedergefunden werden konnte, sondern nun auch - zumindest vorübergehend - einen Platz im Landeskirchlichen Museum gefunden hat, wo die interessierte Öffentlichkeit es bewundern und studieren kann.

Dank an Polizei

Stadtpfarrer László-Zorán Kézdi berichtete über die dramatischen Ereignisse des Diebstahls im Jahr 2016, das Bangen um den Verbleib des Kreuzes und schließlich die Freude über seine Rückkehr. Er lobte die professionelle Arbeit der rumänischen Polizeibehörden, die das Heltauer Juwel durch Abgleichen von Objekten in internationalen Diebsgut-Datenbanken identifizieren und den Repräsentanten der Kirchengemeinde Heltau schließlich am 27. Juli 2021 in völlig unversehrtem Zustand zurückgeben konnten. Museumsleiterin Heidrun König ging in einem kurzen Fachvortrag auf die Bedeutung von Vortragekreuzen im Allgemeinen und auf die Besonderheiten des Heltauer Exponats, welches sowohl venezianische als auch byzantinische Elemente aufweist, im Speziellen ein.

Für den feierlichen musikalischen Rahmen der gut besuchten Veranstaltung im Hermannstädter Teutschhaus sorgten Maximilian und Theresa Braisch aus Heltau.

  • Nähere Informationen: Vortragekreuz Heltau (Beitrag von Museumsleiterin Heidrun König im Format PDF)