Hermannstadt wird evangelisches Ost-Kompetenzzentrum
Am 3. November 2019 unterzeichneten Dr. Mario Fischer, Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), und Bischof Reinhart Guib einen Kooperationsvertrag über das „Zentrum für evangelische Theologie Ost“ (ZETO), durch das Hermannstadt künftig in diesem Fachbereich eine wichtige Rolle in der theologisch-akademischen Welt einnehmen wird.
Der gemeinsam mit der ungarischen Gemeinde der Evangelisch-Reformierten Kirche gestaltete Reformationsgottesdienst in der Hermannstädter Johanniskirche bildete den Rahmen für die feierliche Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages mit der GEKE, an dessen Zustandekommen schon seit geraumer Zeit gearbeitet wurde. Mitte Oktober hatte der Rat der GEKE im englischen Cambridge beschlossen, unter der Bezeichnung ZETO ein Zentrum für evangelische Theologie im orthodoxen Umfeld in Hermannstadt zu fördern.
ZETO wird in der Form einer Kooperation der GEKE mit der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) die Standbeine "Ausbildung" (am Theologisches Institut), "Orthodoxie" (am Institut für Ökumenische Forschung) und "Gesellschaft" (am Friedrich-Teutsch-Haus) vereinen. Das ZETO wird somit nach dem im Jahr 2002 in Rom gegründeten "Centro Melantone" das zweite derartige theologische Zentrum der GEKE sein.
Dr. Cosoroabă: "Brücke zwischen West und Ost!"
Pfr. Dr. Stefan Cosoroabă, Dozent für Praktische Theologie und Religionspädagogik am Département für evangelische Theologie der Lucian-Blaga-Universität, freut sich über die Vertragsunterzeichnung: “Dies ist die Geburtsstunde von ZETO, als Brücke zwischen West und Ost! Über hundert evangelische Kirchen - vereint in GEKE - beauftragen die EKR mit der Brückenfunktion!” Damit wird das ZETO ein neuer Höhepunkt eines bereits seit mehreren Jahrzehnten eingeschlagenen ökumenischen Weges der Verständigung, in dem die EKR traditionell eine tragende Rolle zwischen den Kulturen und Konfessionen einnimmt.