Hohe deutsche Würdigung für Pfr. i.R. Eginald Schlattner
Der Theologe, Schriftsteller, Gefängnisseelsorger der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) und Rothberger Pfarrer Eginald Norbert Schlattner ist vom deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.
Das Bundesverdienstkreuz wurde dem 87jährigen Pfarrer Schlattner am 24. Juni 2021 im Rahmen einer Feier im Garten des Hermannstädter Konsulats der Bundesrepublik Deutschland im Beisein des deutschen Kosuls und Hausherren Hans Erich Tischler durch den deutschen Botschafter Cord Meier-Klodt verliehen. In der Begründung hieß es, Eginald Schlatter habe die Auszeichnung aufgrund seines Engagements für die Förderung europäischer Werte wie Toleranz und interethnischen Respekt erhalten.
In der auf Deutsch, Rumänisch und Ungarisch gehaltenen Dankesrede ging der 1933 in Arad geborene Schlattner auf einzelne Stationen seines bewegten Lebens ein. Nach Jahren der Haft und politischen Verfolgung sowie Arbeit als Tagelöhner und Hydrologie-Ingenieur, setzte er 1973 sein unterbrochenes Theologiestudium fort und wurde Pfarrer von Rothberg (Kirchenbezirk Hermannstadt). Durch die von ihm verfaßte Romantrilogie "Der geköpfte Hahn" (1998), "Rote Handschuhe" (2000) und "Das Klavier im Nebel" (2005) wurde er einer weit über die Landesgrenzen hinaus reichenden Lesergemeinde bekannt. Ab 1990 war Eginald Schlattner auch mehrere Jahre lang Schriftleiter der Landeskirchlichen Informationen (LKI). Bis in die Gegenwart veröffentlicht Pfarrer Schlattner Bücher, zuletzt erschien 2021 der Roman „Drachenköpfe“.
Gäste von Nah und Fern
Unter den Gratulantinnen und Gratulanten waren unter anderem Rumäniens langjähriger Botschafter in Berlin, Emil Hurezeanu, der seit kurzem die Botschafterstelle in Wien angetreten hat, Österreichs Botschafterin Isabel Rauscher, Honorarkonsul Andreas Huber, Bischof Reinhart Guib, Bischof em. D.Dr. Christoph Klein, hochrangige Vertreterinnen und Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) und viele andere mehr.
Am 25. Juni wurden die Feierlichkeiten im Rahmen engerer Freunde, Weggefährten und Familie in Rothberg fortgesetzt, wo auch eine Andacht in der Kirche abgehalten wurde. In der kleinen Gemeinde am Rande des Harbachtales lebt und wirkt Eginald Schlattner seit 1978 als Seelsorger und Autor.