Honterus und Basel


Die Kartäuserkirche in Basel (Bild: Helmut Niedermeier)

Es sind genau 1775 Kilometer von Basel nach Kronstadt und trotzdem hat der siebenbürgische Reformator diese Distanz im Jahre 1533 ohne Zögern zurückgelegt. In umgekehrter Richtung bricht jetzt eine genauso entschlossene Gruppe aus der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) auf, um daselbst des Reformators zu gedenken.

Es wird am orthodoxen Ostertag, dem 8. April 2018, das nunmehr zwölfte Apfelbäumchen der siebenbürgischen Reformation gepflanzt, wobei dieses nicht das letzte ist! Es geschieht unter dem Motto „Medien“, da Johannes Honterus in Basel mit den damals „neuen Medien“ umzugehen lernte. Gemeint ist die Buchdruckerkunst, die er hier erlernte und zwei seiner wichtigen Werke druckte: „Corographia Tansylvaniae – Sybembürgen“ und die Sternkarten „Imagines Constellationum Borealium et Australium“ (beide 1532). Honterus kam nach Basel aus Krakau und bewegt er sich hier in einer Stadt, die in jener Zeit dem Reformator Johannes Oekolampad und dem Humanisten Erasmus von Rotterdam ein Zuhause war.

In dieser Anknüpfung wird das 12. Apfelbäumchen in ebensolchem humanistischen und europäischen Geist gepflanzt. Am Samstag (7. April) wird die historische Druckerei Schwabe besucht, wo eine Führung vorgesehen ist und Informationen über die Zeit des Magister Honter ausgetauscht werden. Prof. Dr. Heinz Gernhäuser aus Erlangen, einer der Väter des MP3 Verfahrens, spricht danach daselbst zu den heutigen Medien. Siebenbürgische Spezialitäten schließen den Veranstaltungstag. Am Sonntag ist die Karthäuserkirche der Treffpunkt, in der zusammen mit der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Gottesdienst gefeiert wird. Die Liturgie gestaltet der Ortspfarrer Jörg Winkelströter, die Predigt hält der Nachfolger Honters im Kronstädter Stadtpfarramt, Christian Plajer. Bischofsvikar Dr. Daniel Zikeli führt die Anwesenden in das Leben des Honterus ein. Anschließend geht es in den Garten des Waisenhauses, wo ein weiterer Batullapfel eine – diesmal eidgenössische - Heimat finden wird. Mit einem Buffet der Kirchengemeinde und wahrscheinlich, langen, langen Gesprächen geht die Feier dann zu Ende.
Eine Gruppe von rund zwanzig Siebenbürger Sachsen aus allen Himmelsrichtungen hat sich schon angesagt - darunter die Vorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen Herta Daniel, der Vorsitzende der Gemeinschaft, Prof. Dr. Berthold Köber und der Landeskirchenkurator der EKR, Prof. Friedrich Philippi -,  um sich am Samstag über das Programm unter der Federführung der „Gemeinschaft“ und am Sonntag über das Programm unter der Federführung der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde zu freuen.

Für Details ist die Homepage www.12apfelbaeumchen.com einzusehen.

Pfr. Dr. Stefan Cosoroabă