Kann man sich mit der Vergangenheit versöhnen?


Die westfälische Kirchendelegation mit den Gastgebern im Innenhof des Bischofspalais

Von 30. Juni bis 1. Juli besuchte eine Delegation der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien (EKR). Der Delegation gehörten Präses Dr. h. c. Annette Kurschus an, sowie Landeskirchenrat Dr. Albrecht Philipps, Ökumenedezernent, Superintendent Dr. Gerald Hagmann, nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung, Pfarrerin Merle Vokkert, nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung, Frau Annette Salomo, Vorsitzende des Ständigen Ökumeneausschusses, nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung, Pfarrerin Silke Niemeyer, persönliche Referentin der Präses und Herr Wolfram Scharenberg, Pressesprecher.

Auf dem Programm stand der Austausch mit kirchenleitenden Personen der EKR zu gemeinsamen Themen, Begegnungen mit Menschen in den Kirchengemeinden, Besuche in Kirchengemeinden und Kirchenburgen in  Mediasch, Birthälm, Holzmengen, Michelsberg, Kerz, Hermannstadt. In dieser kurzen und intensiven Zeit wurden Themen erörtert, die eine Herausforderung für beide Kirchen sind. Gemeinden verändern sich rasant, das ist eine Herausforderung für die Kirche als Ganzes. Gemeindeaufbau steht vor neuen Herausforderungen, zu dem die Kirchenleitung einen angemessenen Rahmen schaffen kann. Welches Missionsverständnis ist theologisch heute verantwortbar,  angesichts schrumpfender Gemeinden. Und wie gehen wir mit dem Klimawandel um, was kann Kirche beitragen zur Bewahrung der Schöpfung beitragen. Wie haben beide Kirchen Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen? Was macht der Krieg mit den Menschen aus Rumänien?

„Während unseres Partnerschaftsbesuchs hier in Siebenbürgen begegnen wir Menschen, bei denen Schuldgeschichten zwischen ganzen Völkern lebendig sind; wir stoßen auf Erinnerungen, die ihren Ursprung in Krieg und Vertreibungen haben. Und plötzlich wird deutlich: Diese (…) Geschichten bleiben nicht in der Familie, sie haben politische und gesellschaftliche Dimensionen. In denen (…)  erkenne ich die Opfer und Täter auch heutiger Zeiten wieder. Da spiegeln sich Gewalterfahrungen einer Vergangenheit, die nicht vergeht. Kann man sich mit der Vergangenheit versöhnen?“ fragt Annette Kurschus in Hermannstadt.