Kinderhospiz Hermannstadt: Warum die Hilfe für die Kleinsten überlebensnotwenig ist
In einem Brief im Januar dieses Jahres bedankt sich die Leiterin des Kinderhospizes in Hermannstadt, Ortrun Rhein, bei den Unterstützern und Sponsoren dieser so einmaligen und großartigen Einrichtung, die landesweit seinesgleichen sucht und Teil der Evangelischen Kirche ist. So schreibt sie in ihrem Dankesbrief: „Die vielen Sorgen der letzten Monate, die Fragen, wie wir das schaffen, konnten wir beantworten, weil Sie uns unterstützt haben. Ihre Hilfe macht das möglich.“
Gleichzeitig berichtet sie in ihrem Brief anhand konkreter Beispiele und Zahlen ganz nüchtern, wie dramatisch sich die Situation verschlechtert hat: „Ab September zahlte die Krankenkasse ohne Vorwarnung nur noch 50 Prozent der vertraglich vereinbarten Summen, und das ist bis heute so geblieben. Die Preise der Spezialnahrungsmittel stiegen fast alle im Monat Dezember um 15 Prozent an...Die Krankenkasse hat leider auch bis jetzt, Ende Januar 2025, noch nicht die ausstehenden Zahlungen getätigt.“
An zwei Beispielen schildert die Leiterin die aktuelle Dramatik der Situation und warum Hilfe so dringend notwenig ist: Da ist zum Beispiel Sami, sieben Monate alt. Er hätte schon im vorigen Jahr operiert werden müssen, die Operation wurde verschoben, der Staat vergab bis Ende des vergangenen Jahres keine weiteren Gelder. Am 21. Januar durfte er nun ins Krankenhaus. Und Ortrun Rhein schließt mit ein paar bewegenden Sätzen: „Es ist Samis Lachen, sein Kämpfen mit der Müdigkeit eines schwachen Herzens, wo man Gänsehaut kriegt, wenn man bedenkt, dass wieder der Staat Leben einengt...“
Ähnlich dramatisch ist auch das Beispiel des fünf Monate alten Moise, der aufgrund eines Gendefektes nur noch sehr wenig Nahrungsmittel als Sondernahrung verträgt und dass man so fast täglich die Apotheken abklappert, in der Hoffnung, die richtigen Nahrungsmittel zu ergattern.
Und wer in so einem Umfeld arbeitet, definiert Erfolg und Glück ganz anders. So schreibt Ortrun Rhein zum Schluss: „Wir wünschen uns für unsere Kinder, dass die guten Tage zumindest nicht weniger werden.“