Neue Partnerschaft im Zeichen des geeinten Europas
Die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien und die Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sind ab sofort Partnerinnen: Dies hat die kurhessisch-waldeck'sche Landessynode am 22. November 2021 beschlossen, nachdem bereits zuvor die Landeskirchenversammlung (LKV) der EKR am 13. November grünes Licht gegeben hatte.
Bischof Reinhart Guib, der sich derzeit in Begleitung von Hauptanwalt Friedrich Gunesch und Pfr. Dr. Stefan Cosoroabă auf einer Deutschlandreise befindet, hat den Partnerschaftsvertrag während der Synodaltagung der EKKW im Namen der EKR unterzeichnet. Oberlandeskirchenrätin Claudia Brinkmann-Weiss von der neuen Partnerkirche hatte bereits als Gast an der LKV der EKR teilgenommen.
“Siebenbürger Sachsen studierten seit der Reformation bis zum Zweiten Weltkrieg in Marburg. In der Zeit des kommunistischen Regimes in Rumänien war die Freundschaft der Bischöfe Christian Zippert und Albert Klein ein besonderes Kleinod, das sich auch nach der Wende durch deren Nachfolger Martin Hein und Christoph Klein sowie gegenwärtig durch Beate Hofmann und mich weiter verdichtete”, erklärte Bischof Guib. Mit dem symbolsichen Ausrollen eines mitgebrachten Teppiches lud der Bischof beide Kirchen ein, einander durch ihre Vertreterinnen und Vertreter auf Augenhöhe zu begegnen und ein Zeichen gegen sezessionistische Tendenzen in Europa und der Welt zu setzen.
“Manch einer wird überrascht sein, dass es erst jetzt einen offiziellen Partnerschaftsvertrag gibt – denn es gibt seit langem partnerschaftliche Beziehungen zu den evangelischen Gemeinden in Rumänien auf allen Ebenen: Kirchenkreise wie Hanau und Kassel haben Partnerschaften, Arbeitsbereiche in Bildungsarbeit, Ausbildung oder in der Diakonie wie die Aktion ‘Hoffnung für Ostereuropa’ und natürlich das Gustav-Adolf-Werk pflegen die Verbindungen”, erinnerte Bischöfin Dr. Beate Hofmann.
Historische Freundschaft
Die beiden Kirchen blicken zurück auf historische Verbindungen, vor allem über die Universität Marburg, über Gemeinde- und Städtepartnerschaften sowie gemeinsame Projekte in Diakonie, Handwerk und Ausbildung. Über die kirchlichen Verknüpfungen hinaus gebe es vielfältige zivilgesellschaftliche Beziehungen zu Rumänien, so die Bischöfin: durch den deutschen Bevölkerungsanteil in Rumänien, durch Migration der deutschstämmigen Bevölkerung nach Deutschland, durch Arbeitsmigration von Menschen aus Rumänien nach Deutschland.
Bischöfin Hofmann sagte, der frisch unterzeichnete Vertrag biete einen verlässlichen Rahmen für die Kooperation, er bekunde den Willen, Erfahrungen und Kompetenzen auszutauschen und miteinander europäische und globale Aufgaben wahrzunehmen. Zusammenarbeiten wollen beide Kirchen künftig unter anderem in den Bereichen theologische Lehre und Forschung, der diakonisch-sozialen Verantwortung, bei gesamtkirchlichen Aufgaben und bei gesellschaftlichen Fragen.
medio / Red. / stbi
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