Bischöflicher Neujahrsempfang in Hermannstadt
Mit dem Thema „Evangelische Freiheit" im Jahr 2018 nehme die Leitung der Evangelischen Kirche A. B. (EKR) in Rumänien ein Thema der Reformation auf, „das in der heutigen politischen und gesellschaftlichen Situation in Rumänien wie in Euopa vermehr und verstärkt Gestalt annehmen kann, ja erforderlich ist. Dies Thema geht zurück auf eine der wichtigsten Schriften des Reformators Martin Luther: 'Von der Freiheit eines Christenmenschen', 1520 herausgegeben." Diese Worte schreibt Bischof Reinhart Guib in seinem Geleitwort zu dem Kalender der EKR für das Jahr 2018, den alle Gäste des Neujahrsempfangs, der am Dienstag im Bischofspalais stattgefunden hat, als Geschenk mitnehmen durften.
Zum Auftakt begrüßte Bischof Guib die Gäste und wünschte allen „Gesundheit und Tatkraft, Freude, Frieden und lebensfrische Begegnungen". Dann stimmten alle den zur Jahreslosung 2018 - „Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst." (Offenbarung 21,6) von Musikwart Jürg Leutert komponierten Kanon an. Das erste Grußwort richtete Landeskirchenkurator Friedrich Philippi an die Anwesenden. Er stellte zwei 2017 stattgefundene Veranstaltungen in den Mittelpunkt: Den „gut geplanten und organisierten Kirchentag in Kronstadt" und das „vorbildlich organisierte" Sachsentreffen. Des weiteren regte der Landeskirchenkurator eine Novellierung der kirchlichen Wahlvorschrift an, damit diese künftig „auch für Laien unmissverständlich" sei.
Dann erteilte Moderator Friedrich Gunesch der Leiterin des Theologischen Instituts, Renate Klein, das Wort, die allen dankte, die „den glimmenden Docht" des Studiengangs Protestantische Theologie am Leben erhalten.
„Was kann man sich in einer so unruhigen Zeit wünschen", fragte rhetorisch der DFDR-Landesvorsitzende Paul-Jürgen Porr, und antwortete: „In der Welt Frieden, weniger Habgier, in Europa Verständnis, Solidarität, ein gemeinsames statt auseinander driftendes Europa, in Rumänien eine neue Regierung und der sächsischen Gemeinschaft Zusammenhalt und Gottvertrauen."
Auf seine siebenbürgischen Wurzeln wies der Deutsche Konsul Hans Erich Tischler hin, der zum Kuratorium der Stiftung Kirchenburgen gehört. Er habe hier ein Stück Heimat wiedergefunden, sagte Tischler, der an diesem Tag Geburtstag hatte und dem alle einen Kanon sangen.
Grüße von Botschafterin Isabel Rauscher überbrachte der Österreichische Honorarkonsul Andreas Huber.
Im Namen der Pfarrerschaft blickte der Schäßburger Dechant und Stadtpfarrer Hans-Bruno Fröhlich auf das Reformationsjubiläumsjahr 2017 zurück und wünschte allen für 2018 „mehr Ruhe und Entspannung, denn die haben wir uns redlich verdient."
Seitens des Evangelischen Freundeskreises Siebenbürgen meldete sich Peter Dehmel zu Wort, der zu dem Besuch der Krippenausstellung im Kultursalon der Heltauer Kirchenburg einlud.
Auf das Jahr des Kulturerbes in Europa wies Gerhild Rudolf, die Leiterin des Friedrich Teutsch-Kultur- und Begegnungszentrums hin.
Bischof Guib dankte zum Abschluss allen „Wunschbringern" und forderte sie auf: „Begebt euch auf die Spur des Apfels mit dem Jahreskalender 2018 der EKR."
Beatrice Ungar / Red.
(Dieser Text ist in ursprünglicher Fassung in der Hermannstädter Zeitung erschienen.)