Präfamen Rogate


Inschrift in Schellenberg.

Wochenspruch: "Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet." (Psalm 66, 20 )

Leitgedanke: Betende Gemeinde

Im Evangelium des Sonntags wird uns zugesagt: was wir im Namen des Herrn erbitten, das wird uns der Vater im Himmel geben. Denn "im Namen Jesu" um etwas bitten, das ist "wie wenn Jesus selbst für uns bittet". Die Prüf-Frage aber, ob wir etwa gedankenlos etwas von Gott wollen, könnte lauten: "Worum würde Jesus gerade jetzt bitten?" Er weiß nämlich genau, was wir brauchen (Matth 6, 8), denn - so sagt Jesus - "der Vater hat euch lieb."
 
Der Theologe Hans Mayr nennt das Gebet des Herrn ein Geschenk aus Liebe an seine Jünger: "Sein Abschiedsgeschenk vor Seiner Rückkehr zum Vater im Himmel. An ihm lernen wir, wie wir recht beten sollen: nicht bloß jeder für sich, sondern miteinander: um Gottes heiliges Reich, um Brot, um Vergebung für die Gemeinschaft, um Erhaltung der Kirche in den Anfechtungen der Zeit."
 
"Aus der kurzen Gebetsschule sind wohl zwei Dinge zu beachten" lehrt Wilhelm Wagner, ehemals Stadtpfarrer in Mühlbach. "Zum Ersten: Gott ist nicht nur unser Gesprächspartner, wenn wir beten - ER ist auch das Hauptanliegen unseres Gebetes. Sein Name, Sein Wille, Sein Reich ist das Ziel, auf das unser Gebet ausgerichtet ist. Und dann zum Zweiten: Die Ausdauer entscheidet darüber, ob unser Bitten, Suchen und Klopfen zum Erfolg führt."

Beim Beten geht es - nicht nur am Sonntag Rogate - in erster Reihe um die Bitte um den Heiligen Geist. Gottes Geist ist die Person, so heißt es im Katechismus, die durch das Evangelium die Gläubigen zu einer Kirche sammelt, erleuchtet und heiligt und in alle Wahrheit leitet.
 
"Durch das Gebet regieren wir alles, was in Ordnung ist,
bringen in Ordnung, was verwirrt ist,
ertragen, was nicht gebessert werden kann,
überwinden das Unglück
und bewahren das Gute."
Martin Luther
 
Liturgische Farbe: weiß. Wochenlieder:
"Zieh ein zu deinen Toren"  (EG 94)
"Vater unser im Himmelreich" (EG 276)