Präfamen zum 7. Sonntag nach Trinitatis
Wochenspruch: "So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen." (Epheser 2, 19)
Leitgedanke: Am Tisch des Herrn
Die aufeinander-folgenden "Sakramentssonntage" - 6. und 7. nach Trinitatis - thematisieren im Besonderen die Heilige Taufe und das Heilige Abendmahl. Der Grundgedanke ist: unser Herr Jesus Christus stiftet uns eine neue Identität ein durch das Bad der Wiedergeburt als auch durch die Lebens-, Tisch- und Hausgemeinschaft mit dem Höchsten. Je mehr sich dieses Geheimnis des Personseins in Christus erschließt, desto mehr bleibt es tiefes Geheimnis.
Anders ausgesdrückt: das Handeln unseres Herrn in unserem Glaubensleben sowie am Leben der Kirche macht uns frei von inneren und äußeren Bedürfnissen, nicht etwa dadurch, dass unsere Bedürfnisse unterdrückt werden sondern dadurch, dass sie durch Ihn - und zwar durch Ihn allein - erfüllt werden: wir haben im Glauben Teil an Seinem irdischen und himmlischen Geschick, und wir haben Teil an der himmlischen Speise in Brot und Wein, am Leibe und Blute Jesu Christi.
Im Evangelien-Bericht von der Speisung der 5000 erfahren wir: Gott trägt für uns Menschen durch die Gaben seiner Schöpfung als auch durch die Heilsgaben der Kirche Sorge, auf wunderbare Weise. Dabei bedeuten die Zahlen 5 "Mensch", 1000 "alle", 5000 aber bedeutet schlicht "alle Menschen"; wo Christus ausgeteilt wird, reicht es für alle! So mögen wir darauf achten, dass unsere Nächsten gleichfalls genug zu essen haben, sodass sie weder innerlich noch äußerlich Mangel leiden, weil wir in der Kirche erfahren: unser Herr versorgt, die zu Ihm kommen und Er verwandelt, die an Ihn glauben.
Pfr. Johannes Halmen
- Liturgische Farbe: grün, als Farbe des Wachstums und der Hoffnung.
- Wochenlieder: Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut, dem Vater aller Güte (Johann Jakob Schütz 1640-1690), EG 264
Dank sei dir, Vater, für das ewge Leben und für den Glauben, den du uns gegeben,
dass wir in Jesus Christus dich erkennen und Vater nennen.
Jedes Geschöpf lebt von der Frucht der Erde, doch dass des Menschen Herz gesättigt werde
hast du vom Himmel Speise uns gegeben zum ewgen Leben.
In einem Glauben lass uns dich erkennen, in einer Liebe dich den Vater nennen,
eins lass uns sein, wie Beeren einer Traube, dass die Welt glaube!
Maria Luise Thurmair 1969, EG 182