Präfamen zum Sonntag Quinquagesimae / noch rund fünfzig Tage bis Ostern
Wochenspruch: "Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn." Lukas 18, 31
Leitgedanke zum Sonntag, der meist "Estomihi" genannt* wird: "Der Weg zum Kreuz"
"Der letzte Sonntag vor Aschermittwoch bzw. vor den Fasten", so schreibt der Lehrer der Liturgie Rudolf Spieker** ganz persönlich betroffen, "zeigt uns den Herrn auf dem Wege nach Jerusalem, dem die Seinen folgen mit Entsetzen und Furcht (Markus 10, 32). ER allein ist der Sehende. Er kennt das Ziel. Aber Er öffnet uns geistlich Blinden die Augen, dass wir Ihm folgen mit sehenden Augen - dh. verstehend - "hinauf gen Jerusalem".
"Jerusalem" ist die Stadt auf dem Berg; dort steht der Tempel Gottes, das sichtbare Zeichen Seiner Gegenwart und Seiner Taten. Dort erhebt sich das Kreuz. Wer dorthin aufgebrochen ist, der ist bereit, alles das an sich geschehen zu lassen, was in Gottes Ratschluss (und darum auch in Seinem Buche) "geschrieben" steht.
Wer gehört zu den "wir", die mit dem Menschensohn den gleichen Weg des Gehorsams gehen? Und ist allen, die mit auf dem Wege sind, das Auge aufgetan, dass sie erkennen, was nach Gottes Willen geschehen muss, und dass sie das "Muss" des eignen Herzens mit dem "Muss" der göttlichen Gedanken vereinen?"
- Lieder der Woche: "Lasset uns mit Jesu ziehen, seinem Vorbild folgen nach" EG 314;"Ein wahrer Glaube Gotts Zorn stillt" EG 308; Nachdichtung, XVI. Jht., der Sonntags-Epistel: "Hohelied der Liebe"
- Farbe der Paramente / liturgische Kirchenbehänge: grün - die Farbe des Wachstums und der Hoffnung
Dechant Johannes Halmen
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* Esto mihi , der Name des Sonntags kommt vom Anfang des Eingangswortes aus Psalm 31,3 „Sei mir ein schützender Fels, eine feste Burg, die mich rettet“.
** Überaus hilfreich finde ich die Informationen zum Kirchenjahr tagzeiten.de "Vor den Fasten".