Rašica: Erstes von zwölf Apfelbäumchen gepflanzt
Unter dem Titel "Zwölf Apfelbäumchen für ein klares Wort" gedenkt die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien (EKR) in verschiedenen, für die Reformation in Siebenbürgen relevanten Orten Europas dem fünfhundertjährigen Kirchenjubiläum. Der Auftakt fand am 9. Oktober 2016 im slowenischen Rašica statt.
In der historischen Region Kranjska (Krain), heute Osrednjeslovenska (Zentralslowenien), liegt unweit der Landeshauptstadt Ljubljana (Laibach) das Dorf Raschitz (Rašica). Hier wurde im Jahr 1508 der spätere Reformator, Gründer der Evangelischen Kirche Sloweniens und Vater der slowenischen Schriftsprache Primus Truber (Primož Trubar) geboren. Ab den 1530er-Jahren schloss der Theologe Paul Wiener sich Truber als einer der engsten Mitstreiter an. Etwa zwanzig Jahre später wurde Wiener der erste Bischof der Evangelische Kirche Siebenbürgens.
"Europa mit und ohne Grenzen"
Dem Festgottesdienst, der von Pfarrern der EKR und der Evangelischen Kirche A. B. in Slowenien gemeinsam gestaltet wurde, wohnten hochrangige Vertreter aus Kirche und Politik bei. Unter dne Ehrengästen befanden sich etwa Sloweniens evangelischer Bischof Geza Filo, Klára Tarr Cselovszky (GEKE-Präsidentin), Wolfgang Kling (GAW Baden-Württemberg), Rumäniens Botschafter Anton Niculescu, Hertha Daniel (Vorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland) und andere. EKR-Bischof Reinhart Guib hielt die Predigt, die auch in die slowenische Sprache übersetzt wurde. Mit wissenschaftlichen Vorträge bereicherten Prof. Dr. Hermann Pitters (Hermannstadt) und Prof. Dr. Marko Kerševan (Laibach) das Programm. Pfr. Dr. Stefan Cosoroabă (EKR-Beauftragter für Interinstitutionelle Kooperation) präsentierte eine Ausstellung zum Thema "Reformation in Siebenbürgen".
Das im Anschluss an das Festprogramm gepflanzte Apfelbäumchen von Rašica ist das erste von insgesamt zwölf Pflänzchen, die - in Anlehnung an Martin Luthers berühmten Spruch über das Pflanzen eines Apfelbaumes - noch bis 2018 in unterschiedlichen europäischen Ortschaften gepflanzt werden, die einen Bezug zur siebenbürgischen Reformation aufweisen. Unter anderem führt die Veranstaltungsreihe nach Polen, Deutschland, die Slowakei, Österreich, die Schweiz und natürlich Rumänien. Das nächste Apfelbäumchen wird 15. Oktober in Thorenburg gepflanzt.