Russland: Lutheraner wählen Dietrich Brauer zum Erzbischof


Bischof Dietrich Brauer empfing vor drei Jahren in Moskau eine Delegation aus Siebenbürgen. (Foto: Kirchengemeinde Wolkendorf)

Am 18. September 2014 wählte die Generalsynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland (ELKR) in Nowosaratowka Bischof Dietrich Brauer aus Moskau zum Erzbischof der Gesamtkirche. Brauer war der einzige Kandidat und wurde mit großer Mehrheit gewählt.

Erzbischof Brauer bedankte sich für das Vertrauen und unterstrich, dass es für die Einheit der Lutheraner in Russland wichtig sei, in den beiden regionalen Kirchen zusammenzuarbeiten.

Das Amt des Erzbischofs der ELKR besitzt einen eher repräsentativen Charakter, ist jedoch auch rechtlich erforderlich. Zudem ist das Amt wichtig im ökumenischen Gespräch mit der Russischen Orthodoxen Kirche. Gerade in der Ökumene hat Bischof Brauer viel Vertrauen erarbeitet und genießt als russischer Staatsbürger eine große Akzeptanz.

Die ELKR bietet den Rahmen für die Zusammenarbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) und der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten (ELKUSFO). Sie repräsentiert die beiden eigenständigen Kirchen gegenüber dem Staat. Bisher wurde die ELKR von Dietrich Brauer kommissarisch geleitet. Die ELKR vertritt ca. 19 000 Gemeindeglieder in 214 registrierten und nichtregistrierten Gemeinden und Gemeindegruppen, zusammengefasst in zwanzig Propsteien zwischen Königsberg im Westen und Wladiwostok im Osten von Russland.

EKR gratuliert dem neuen Erzbischof

Der 31-jährige Brauer ist seit 2011 Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland. Er ist der erste einheimische Bischof seit der Wiedergründung der ELKER. Seitens der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) gratulierte Bischof Reinhart Guib zur Wahl zum Erzbischof. Die EKR pflegt seit längerem gute Kontakte zu den Glaubensverwandten in Russland und der Ukraine: Was vor über zehn Jahren in Heltau als Partnerschaftsinitiative mit der evangelischen Kirchengemeinde in Cherson am Dnepr begonnen hat, wird seither in besonderem Maß von den Gemeinden in Wolkendorf, Neustadt und Weidenbach fortgeführt.

(Pressestelle Gustav-Adolf-Werk / Red.)