Sachsentreffen - echtes Wiedersehen in Großau


Trachtenumzug am Sachsentreffen in Großau: Vom Rathaus in die Kirchenburg

Nach der durch die Coronapandemie erzwungenen Pause des Jahres 2020, in der das traditionelle Sachsentreffen nur teilweise und online stattfinden konnte, haben das Demokratische Forum der Deutschen in Siebenbürgen (DFDS), die Heimatortsgemeinschaft (HOG) Großau und die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien (EKR) es sich nicht nehmen lassen, wieder ein Treffen mit realen Begegnungen zu organisieren.

Das 31. Sachsentreffen wurde wie kaum ein anderes mit großer Spannung erwartet. Nach den pandemiebedingten Komplikationen des vergangenen Jahres wurde entschieden, das ursprünglich für 2020 geplante Treffen in Großau durchzuführen. Anders als früher, wurde die Veranstaltung schon am Freitag eröffnet und dauerte bis einschließlich Samstagnachmittag. Die Predigt in dem von Pfr. Dietrich Galter gestalteten Festgottesdienst hielt Bischofsvikar Stpfr. Dr. Daniel Zikeli, Bischof Reinahrt Guib wandte sich mit einem Grußwort an die versammelte Gemeinde.

Inhaltlich stand das 300. Geburtstagsjubiläum des früheren Gubernators von Siebenbürgen, Samuel von Brukenthal im Zentrum der Veranstaltung. Baron wurde am Beginn durch einen Vortrag von Dr. Harald Roth, Direktor des Deutschen Kulturforums östliches Europa (Potsdam) unter dem Titel  „Brukenthal – ein früher Europäer“, sowie am Ende durch den Festvortrag von Thomas Șindilariu (Historiker und Unterstaatssekretär im Département für Internethnische Beziehungen der rumänischen Regierung) gewürdigt. Die von DFDS und EKR gemeinsam verliehene Honterusmedaille ging in diesem Jahr an die Kuratorin der Kirchengemeinde Alzen, Frau Rosemarie Müller. Landeskirchenkurator Prof. Friedrich Philippi hielt dazu eine sehr persönliche Laudatio.

Kräftiges Lebenszeichen

Trotz eines starken Gewitters am Freitagabend entwickelte sich die Veranstaltung zu einem schönen Fest mit unvergesslichen Eindrücken. Die Großauer HOG hat gemeinsam mit den anderen Organisatoren ein perfekt durchdachtes Management (inklusive Coronastatus-Kontrolle am Eingang) umgesetzt und die große, wunderbar gepflegte Kirchenburganlage von Großau für alle Siebenbürger Sachsen von nah und fern sowie für die Gäste und Freunde geöffnet. Damit haben die Veranstalter bewiesen, dass auch die Coronapandemie die mehr als dreißigjährige Tradition des Sachsentreffens - mit Ball, Trachtenumzug, Festvorträgen, Infoständen und vielen guten Begegnungen - nicht beenden konnte.

Auch für das kommende Jahr ist wieder ein Sachsentreffen geplant, möglicherweise erneut in einer Landgemeinde. Das nächste große Treffen soll - ähnlich jenem aus dem Jahr 2017 - im Jahr 2024 stattfinden.