Saison der Wiedereinweihungen


Pfr. i.R. Adam Vaugel, Bischof Reinhart Guib und Pfr. Michael Reger bei der Wiedereinweihung der Kirche von Großschenk

Die erste Augusthälfte des Jahres 2023 präsentierte sich als eine wahrhafte Saison der Wiedereinweihungen. Nach Abschluss der Arbeiten an mehreren EU-Projekt-Kirchen, die in den vergangenen Jahren oft mit durch pandemiebedingte Verzögerungen zu leiden hatten, konnten die Gotteshäuser nun wieder feierlich ihren Bestimmungen übergeben werden.

In Großschenk, dem früheren Bezirkskonsistorialstädtchen zwischen Fogarasch und Agnetheln wurde am 12. August die feierliche Wiedereinweihung der evangelischen Kirche nach den über ein EU-Projekt mitfinanzierten Arbeiten begangen. Der für die Gemeinde zuständige Pfarrer Michael Reger (Kerz) hielt die Festpredigt. Honoratioren aus der lokalen und regionalen Politik gaben sich ein Stelldichein. Mit einer Gesamtinvestitionssumme von knapp drei Millionen Lei wurden an der großen Hallenkirche, deren Ursprünge bis in das 13. Jahrhundert zurückreichen, vor allem Arbeiten am Dach und im Außenbereich der Kirche erledigt. Weitere, vertiefende Arbeiten im Innenbereich erfordern zusätzliche Budgetmittel und könnten in der Zukunft auf dem Programm stehen, sofern die erforderlichen Mittel akquiriert werden können.

Mit einem großen Heimatfest begingen die Roslerinnen und Rosler aus Nah und Fern den Festgottesdienst zur Wiedereinweihung ihrer Kirche nach mehrjähriger Bautätigkeit im Rahmen eines EU-Projektes. Mehr als zweihundert Menschen drängten sich in die kleine Kirche, als Bischof Reinhart Guib, Diakon Heinrich Rosinger und der aus Deutschland angereiste ehemalige Ortspfarrer Auner die feierliche Einweihungszeremonie zu Dritt feierten. Brigitte Gärtner, die Vorsitzende der Heimatortsgemeinschaft, präsentierte eine Gedenktafel und Irene Andree-Briscoe widmete der Kirche von Roseln zwei Lieder, zu denen sie sich selbst mit der Gitarre begleitete.

Feiern auch im Kronstädter Kirchenbezirk

Bereits von 4. bis 6. August fanden in den Gemeinden der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien insgesamt drei Wiedereinweihungsgottesdienste in den Kirchenbezirken Hermannstadt und Kronstadt statt.

In Reps, der Hauptstadt des Haferlandes, ist die evangelische Kirche nun nach vielen langen Jahren wieder zugänglich und erstrahlt in frischem Glanz. Insbesondere die Feuchtigkeit hatte dem altehrwürdigen Gebäude aus dem 15. Jahrhundert stark zugesetzt - eine Herausforderung, der sich die Verantwortlichen mehrfach versucht haben, zu stellen. Im Mai 2019 schließlich wurden diese Arbeiten durch ein EU-Projekt “aufgefangen”, welches nun einen würdigen Abschluss fand. Darüber hinaus soll die Repser Kirche auch wieder eine Orgel bekommen: Die Orgel aus Schweischer soll in die frisch renovierte Kirche versetzt werden, um die Repser Schwalbennestorgel, die sich in der Schwarzen Kirche von Kronstadt befindet, zu ersetzen.

Mit besonders großer Spannung wurde auch das Fest zur Wiedereröffnung der evangelischen Kirche von Heltau erwartet, zumal dort auch Fresken aus dem 13. Jahrhundert freigelegt wurden, die vermutlich zu den ältesten Fresken Siebenbürgens zählen. Auf den Darstellungen ist unter anderem auch die Heilige Walburga zu erkennen, die in vorreformatorischer Zeit Patronin der damals katholischen Kirche gewesen war. Teil der Wiedereinweihungszeremonien in Heltau waren auch eine Bibel von 1550 und das berühmte Heltauer Vortragekreuz aus, das möglicherweise aus der Zeit der Einwanderung der Siebenbürger Sachsen stammt. Mit großer Dankbarkeit feierten die Heltauer am 5. August im Rahmen eines großen Festes die langersehnte Wiedereinweihung ihrer Kirche.

Umfangreiche Renovierungsarbeiten wurden im Rahmen des EU-Projektes auch in Petersberg umgesetzt. In den drei Jahren der Projektzeit wurden Dächer, Dachboden, Fenster, Pflasterung, die Fassaden und vieles andere mehr repariert, renoviert und modernisiert. Hinter dem Altar konnten auch beeindruckende Wandmalereien freigelegt werden. Die Feierlichkeiten in der Burzenlandgemeinde dauerten insgesamt drei Tage.

In Großau wurde ebenfalls ein mehrtägiges, großes Fest mit Festgottesdienst, Kulturprogramm und viel Unterhaltung veranstaltet. Neben der 800-Jahr-Feier der Ortschaft standen dort nach einer umfangreichen Renovierung die Wiedereinweihung der Kirche und der restaurierten Johannes-Hahn-Orgel aus dem Jahr 1775 statt. Mit Festvorträgen, Diskussionsrunden und musikalischen Einlagen würdigten die Großauer und ihre Freunde von Nah und Fern ihr Heimatdorf und ihre Kirche.