Traditioneller Reformationsgottesdienst in sächsischer Mundart


Die Bibel mit Bildern von Salvador Dalí: Seit Oktober am Michelsberger Altar!

Am 31. Oktober fand auch in diesem Jahr wieder der bereits zur Tradition gewordene Gottesdienst in siebenbürgisch-sächsischer Mundart statt. Gäste aus Heltau, Hermannstadt, Neppendorf, Großpold und vielen anderen Gemeinden fanden sich in der Michelsberger Gemeindekirche ein, um gemeinsam das Reformationsfest zu feiern.

Fünfhundert Jahre nach Martin Luthers Wittenberger Thesenanschlag hielt Pfr. Klaus Untch aus Hermannstadt in Michelsberg "åf Såxesch" den Reformationsgottesdienst, denn „es muß beide, Text und Noten, Accent, Weise und Geberbe aus rechter Muttersprache und Stimme kommen; sonst ist Alles ein Nachahmen wie die Affen thun“, wie der große Reformator feststellte. Zu dem Michelsberger Gottesdienst fanden sich etwa sechzig Gäste ein.

Im Anschluss gewährte Prof. Martin Bottesch in einem Vortrag Einblicke in die Geschichte und Traditionen der Landler, die unter Karl VI. und Maria Theresia aus den Alpen nach Siebenbürgen vertrieben wurden. Bis zum heutigen Tag haben sich in Neppendorf, Großau und Großpold landlerische Mundart, Traditionen und Volkstracht erhalten.

Neue Altarbibel

Gemeindekurator Michael Henning präsentierte den Gottesdienstteilnehmern die neue Altarbibel, die den Michelsbergern auf Initiative des Berliner Arztes Dr. Klaus Dieter Ehmke durch die Initiative "Europäische Bibeldialoge der Union Evangelischer Kirchen an der Evangelischen Akademie zu Berlin", der Evangelischen Auferstehungsgemeinde (Berlin-Friedrichshain) und des Kirchenkreises Berlin-Stadtmitte gespendet wurde.

Bei heissen und kühlen Getränken, Hanklich und "evangelischem Speck"trafen sich die Besucher schließlich im Pfarrhaus, wo seit kurzem ein neuer Kachelofen Wärme spendet. Bei angeregten Gesprächen und herzlichen Begegnungen nahm der Abend dort schließlich seinen gemütlichen Ausklang.