„Ueber Radkersburg“
Vor hundert Jahren in den 'Kirchlichen Blättern'
„Ueber Radkersburg in Steiermark, die von hier aus am häufigsten unterstützte österreichische Gustav Adolf-Gemeinde, lesen wir in dem Senioratsbericht für die Jahre 1910-12, erstattet von dem Grazer Senior Eckardt, das folgende:
‚Radkersburg ist eine recht zerstreute Diasporagemeinde, zum allergrößten Teile Knechte, Mägde, Taglöhner, Dienstboten, also sehr arm. Aber diese Armut wird wett gemacht durch den stets guten Besuch der Gottesdienste. Vor zehn Jahren noch machte der katholische Geistliche den der dienenden Klasse angehörenden Bräuten den Uebertritt zur katholischen Kirche bei ihrer Eheschließung einfach zur Pflicht. Wie sehr sich dies geändert, beweist die Tatsache, daß im vergangenen Jahre alle ev. Ehewerber vor ihrem Seelsorger die Ehe schlossen. Aber noch immer fehlt es an einem Gotteshause. Und doch kann man es der Gemeinde nicht verdenken, wenn sein Bau nicht eher in Angriff genommen werden soll, bis die Bausumme beisammen ist.’ – Die Gemeinde Radkersburg b r a u c h t demnach noch weitere Hilfe und ist ihrer zugleich auch w ü r d i g.“
(Kirchliche Blätter, Hermannstadt, 14. Februar 1914)