Vortragsreihe im Kulturerbejahr
Im Monat Februar findet im Terrassensaal des Hermannstädter Friedrich-Teutsch-Begegnungs- und Kulturzentrums eine Vortragsreihe unter dem Thema „Europäisches Kulturerbe – Siebenbürgische Bezugspunkte“ statt. In drei Vorträgen in deutscher Sprache (jeweils montags) und drei in rumänischer Sprache (dienstags) greifen die Vortragenden spannende kulturwissenschaftliche Fragen auf und stellen Erkenntnisse aus unterschiedlichen Bereichen vor.
Den Auftakt macht Kunsthistoriker Frank-Thomas Ziegler mit dem Vortrag „Glänzende Reformationsgeschichte. Medaillen zum Gedenken an Martin Luther und die Reformation“ am Montag, 5. Februar 2018, um 18 Uhr. In seinem Vortrag geht Frank-Thomas Ziegler auf ein der siebenbürgisch-sächsischen Kultur weniger geläufiges Medium des Reformationsgedenkens ein: auf das der Medaillen. Wir nehmen die bescheideneren Medaillen des Brukenthalmuseums zum Ausgangspunkt, um die im Westen anhaltende, reiche Tradition der Reformationsmedaillen zu erkunden: Wer veranlasste die Prägung der Medaillen, wie wurden sie verwendet und welche Gedanken vermitteln sie in Wort und Bild? Der Vortrag ergänzt in idealer Weise die im Terrassensaal eingerichtete erstmalige öffentliche Ausstellung der Reformations-Medaillen aus der Sammlung des Brukenthalmuseums.
Frank-Thomas Ziegler ist promovierter Kunsthistoriker und arbeitet gegenwärtig als Leiter des Bereichs Schwarze Kirche an der Evangelischen Kirche A.B. Kronstadt. Sein Interessenschwerpunkt liegt auf der Kunst des 15.-17. Jahrhunderts. Seine an der Tübinger Eberhard-Karls-Universität eingereichte Dissertation war einem Thema aus dem Bereich der französischen Handzeichnung der Renaissance gewidmet. Einige seiner Publikationen sind auch der Kunst in Siebenbürgen gewidmet.
Die weiteren Vorträge, die im Vorfeld noch gesondert angekündigt werden, finden stets ab 18 Uhr wie folgt statt: Pfr. András Bándi spricht am 6. Februar (rumänisch) über „Historische Verzeichnisse aus dem kirchlichen Zentralarchiv. Fallstudie: Das Miles-Fragment“; Orgelbauer Hermann Binder bietet am 12. Februar (deutsch) einen Bildvortrag mit Tonbeispielen: „Streifzug durch die siebenbürgische Orgelgeschichte: Mediasch, Baaßen und andere Zusammenhänge“; Museumsleiterin Heidrun König hält am 19. Februar (deutsch) einen Vortrag zum Thema „Das Himmlische Jerusalem – Metapher und Allegorie des mittelalterlichen Kirchenbaus“; es folgt am 20. Februar (rumänisch) der Vortrag von Gerhild Rudolf „Die Liebe zum Ganzen und zum Detail – Der siebenbürgische Architekt Fritz Balthes (1882-1914), Schützer und Förderer des einheimischen Kulturguts“; den Abschluss der Reihe bildet am 27. Februar (rumänisch) der Vortrag von Prof. Erika Schneider über „Samuel von Brukenthals Gärten als Orte der Forschung, Muße und Begegnung.“
Ziel der Reihe ist es, den Reichtum und die Vielfalt des regionalen Kulturerbes ins Bewusstsein der Gesellschaft von heute zu bringen und somit Menschen für die Wertschätzung und Bewahrung des Kulturerbes zu gewinnen.
Gerhild Rudolf (Leiterin des Teutsch-Hauses)
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