Was haben Sie mitgenommen, Frau Pfarrerin?
Sie wurde in Rumänien ordiniert, hat als Pfarrerin gearbeitet, ist dann in ein anderes Land umgezogen. Adriana Florea erzählt was ihr kostbar geworden ist und was sie auf ihren Lebensweg mitgenommen hat. Sie tut das anlässlich der 30 Jahre Ordination von Frauen in der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien.
Seit September 2024 bin ich in Italien als Pfarrerin tätig bzw als Direktorin des ökumenischen Zentrums Agape. Der Name des Zentrums stammt aus dem 1. Korintherbrief:„Die Liebe wird nie vergehen“ (1. Korinther 13, 8). Ich erwähne das, weil ich mich durch diese Liebe Gottes zu uns Menschen noch immer sehr verbunden fühle mit zu Hause und mit meinem Dienst in der EKR.
Ich wurde am 30. November 2014 in der Schwarzen Kirche ordiniert, war in Heltau 2 Jahre Vikarin, - übrigens war ich die erste Vikarin, die nach der neuen Ordnung ihr Vikariat machte - , war dann Pfarrerin in Kronstadt. Ich bin Juni 2023 nach Italien gezogen und bin jetzt als Pfarrerin in der Waldenser Kirche tätig, bzw. ich bin mit der Leitung des Internationalen Ökumenischen Zentrum Agape beauftragt.
Durch meine Ordination habe ich ein Geschenk Gottes entgegen genommen und das ist meine Berufung. Diese Berufung hat mich in meinem Dienst begleitet und mich auch nach Agape begleitet. Als die erste rumänische Frau, die in der evangelischen Kirche ordiniert wurde, nehme ich auch meine Identität mit. Die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien war nicht nur eine Gemeinschaft, in der ich meinen Dienst als Pfarrerin begonnen habe, sondern war auch ein Zuhause für mich. Ein Zuhause, das mich, so wie ein Elternhaus, auf das Leben vorbereitet hat. Alles was ich dort erlebt und gelernt habe, hat mich auf das vorbereitet, was ich gerade in meinem Dienst hier in Italien zu bewältigen habe.
Reihe "Was haben Sie mitgenommen, Frau Pfarrerin?" von Elfriede Dörr