Was vom Ersten Weltkrieg bleibt


Der ehemalige Landeskirchenkurator Friedrich Philippi stellt sein neues Buch am Kuratorentag vor. Bild: hk

Der langjährige Bezirkskirchenkurator des Kirchenbezirks Hermannstadt und danach Landeskirchenkurator in der Zeit von 2008 bis 2022, Friedrich Philippi,  hatte ein Schlüsselerlebnis, wie er zur Entstehung seines Bildbandes zu den Gefallenen des Ersten Weltkriges im Einleitungstext schreibt. Als sehr gewissenhafter und engagierter Kurator hatte er im Laufe der Jahre in seinem Amt so gut wie alle Gemeinden besucht und stand auch in gutem Kontakt zu seinen lokalen Kuratorenkollegen. Die Besuche hatte er auch oft zur fotografischen Dokumentation genutzt.

Im Jahre 2010 besuchte er die ziemlich zerstörte Kirchenburg in Dobring, wo er die in der Kirche angebrachte Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges nur noch bruchstückartig zerschlagen vorfand. „Seit damals habe ich dann bei meinen Gemeindebesuchen gezielt auch nach den Gedenktafeln gesucht und diese dokumentiert, bevor sie ein ähnliches Schicksal erleiden“, schreibt Philippi. Er sagt zurecht, dass für die heutigen Besucher, für die junge Generation, diese Denkmäler und Gedenktafeln in den zum Teil aufgelassenen und verlassenen Kirchengemeinden der „einzige konkrete Hinweis“ sind, wer deren Mitglieder einst waren, die dort gewohnt haben.

In einer ungemeinen Fleißarbeit hat er die Gedenktafeln in 178 Gemeinden auf fast 200 Seiten bildlich dokumentiert – ein Zeugnis dessen, wie die einzelnen Pfarreien mit ihren Gefallenen umgegangen sind und ihrer gedenken. Der Leser kann sich zum Beispiel selbst ein Bild darüber machen, welche Namen in welcher Gemeinde besonders häufig vorkamen oder wo die Gemeinden besonders viele ihrer Mitglieder verloren haben.

Philippi schließt mit einem persönlichen Appell: „Ich verstehe die hier abgebildeten Denkmäler und Gedenktafeln auch als Mahnmale gegen den Krieg.“

 

Denkmäler und Gedenktafeln für die Ofer des 1. Weltkriges in den Gemeinde der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, zusammengestellt von Friedrich Philippi. Das Buch ist kostenlos und kann beim  Siebenbürgenforum abgeholt werden, Telefon: 0269 214026, Kontakt: Diana Castrino, Email: druck@siebenbuergenforum.ro.