中華民國: WGT-Vorbereitungen im Bischofspalais
Zu einer festen Größe im Kirchenjahr der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) hat sich im Laufe der Jahre der Weltgebetstag (WGT) am ersten Freitag im März entwickelt. Mitglieder der EKR-Frauenarbeit trafen sich am 20. und 21. Januar zu einer Multiplikatorinnenwerkstatt im Hermannstädter Bischofspalais.
Etwa dreissig Frauen aus allen fünf Kirchenbezirken trafen einander im Georg-Daniel-Teutsch-Saal des Bischofspalais um sich auf den Weltgebetstag vorzubereiten, der in diesem Jahr auf den 3. März fallen wird und in dessen Mittelpunkt Taiwan steht. Anhand von Berichten und Texten aus dem ausgewählten Land machten die Teilnehmerinnen sich mit den Sorgen und Hoffnungen der taiwanesischen Christinnen vertraut. Entsprechend dem vom Landeskonsistorium ausgerufenen “Jahr der Kirchenmusik” wurde beim Multiplikatorinnentreffen auch leidenschaftlich musiziert.
Taiwanerinnen berichten von ihrem Glauben
Die Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag wurden für das Jahr 2023 von Christinnen aus Taiwan verfasst. “’Ich habe von eurem Glauben gehört’, heißt es im Bibeltext Eph 1,15-19. Wir wollen hören, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben erzählen und mit ihnen für das einstehen, was uns gemeinsam wertvoll ist: Demokratie, Frieden und Menschenrechte,” heißt es in einer Erklärung des Deutsches Komitees des Weltgebetstages der Frauen.
“Taiwan” - oder wie es sich eigentlich amtlich nennt: die “Republik China” (中華民國) - ist nicht zuletzt aufgrund der Bedrohung durch die Volksrepublik China aus den Weltnachrichten bekannt. Das Regime der Volksrepublik betrachtet die Insel als seinen „abtrünnigen” Teil und droht wiederholt mit einer Invasion. Seitdem das autoritäre taiwanesische Regime in den frühen 1990er-Jahren überwunden werden konnte, setzt das Land als Demokratie neue Maßstäbe in Südostasien: Zurecht ist man stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte.
Trotz der Fortschrittlichkeit und des wirtschaftlichen Aufschwunges spielen Spiritualität und Traditionen weiterhin eine große Rolle, die sich vor allem im chinesischen Volksglauben manifestieren, der von über vierzig Prozent der Menschen praktiziert wird. Buddhismus (ca. 21 %) und Daoismus (ca. 15 %) sind unter den weltanschaulich-religiösen Lehren am weitesten verbreitet. Knapp fünf Prozent der Bevölkerung sind Christinnen und Christen.