Wo sind denn überhaupt Flüchtlinge? Und wieviele?


Erika Klemm, Flüchtlingsbeauftragte der EKR

Es gibt sechs staatlichen Flüchtlingsheime: zuerst in Bukarest mit der größten Kapazität, Temeswar, Radautz, Giurgiu, Şomcuta Mare und Galatz. Oft bleiben die Flüchtlinge, nachdem sie das Heim nach einem Jahr verlassen müssen, in derselben Stadt und versuchen dort selbstständig zu werden. Unsere Heime sind derzeit nicht ausgelastet.

Die Zahlen sind großen Fluktuationen unterlegen. Da kann man vermerken, dass Rumänien eine deutlich strengere Haltung hat, als andere Länder: die Hälfte aller Asylanten werden nämlich im Schnitt abgewiesen. Anders ist es bei den Asylanten die aus Griechenland über den EU-Schlüssel zugeteilt sind, die werden angenommen. Es handelt sich bei dieser Gruppe aber um relativ wenige, z.B. sind in den vergangenen zwei Monaten dreihundert Asylanten gekommen. Diese wurden auf fünf Heime aufgeteilt: hier 25, dort dreissig, dreissig, sechzig und 150 in Bukarest. Also es handelt sich um sehr kleine Zahlen. 

Bis zum Frühjahr 2016 haben die meisten bei uns angenommenen und registrierten Flüchtlinge, unser  Land schon bald wieder verlassen. Seid März gibt es eine neue leichte Tendenz, dass etwas mehr Flüchtlinge hier bleiben.

Der letzte schwierige Aspekt ist, dass unsere Ausländerbehörde „Inspectorat General pentru Imigrare - IGI“ nicht einfach ständig Zahlen veröffentlichen kann, da sie missbraucht oder  in der Bevölkerung missverstanden werden könnten.

EKR-Frauenarbeit organisiert Hilfstransport

Frauen und Kinder aus dem nahen Osten finden bei uns Schutz vor lebensbedrohlichen Umständen. Die meisten von ihnen erleben hier in unserem Land zum ersten Mal in ihrem Leben einen richtigen Winter. - Was können wir tun, um ihnen dieses Herausforderung zu erleichtern?

Mit dieser Frage hat sich auch der Vorstand der Frauenarbeit auseinander gesetzt und beschlossen, konkret zu helfen.

Erster Hilfstransport  von Winterkleidern zu den Flüchtlingen

Wie viele Jahre hatten wir selber mit Hilfsgütern und Hilfstransporten zu tun, bei denen wir die Empfänger waren und hier verteilen mußten? Nun ist es an der Zeit, dass wir bewußt von unserem Reichtum abgeben. Vorige Woche ist ein allererster Transport mit Winterpullis für Kinder, von der Frauenarbeit, zu dem Flüchtlingsheim von AidRom in Bukarest gegangen. Unser Hauptpartner AidRom (www.aidrom.ro) betreibt zwei kleine Heime für Frauen und Kinder. Diesen Herbst wollen wir also mit der Frauenarbeit und der Flüchtlingsbeauftragten mehrere solcher Transporte mit Winterbekleidung (Handschuhe, Schals, Socken, Pullover, Mützen) organisieren.

Jede noch so kleine Hilfe ist willkommen!

Sie können sich direkt an die Geschäftstelle Frauenarbeit
unter frauenarbeit@evang.ro oder tel. 0721-330052 wenden.

Erika Martina, Flüchtlingsarbeit der EKR