Zeit der Bräuche und Traditionen: Wünschen gehen in Malmkrog.
Zu Neujahr gehen die Kinder (meist bis zum Konfirmationsalter) in Malmkrog morgens zum Wünschen: Sie besuchen ihre Paten, Verwandte und Freunde und tragen dort einen Liedvers oder ein Gedicht vor und wünschen ein Frohes Neues Jahr. Dafür erhalten sie Süßigkeiten und ein paar Lei.
Das Neujahrs-Wünschen war früher in fast allen sächsischen Orten im ländlichen Raum Brauch und blieb in manchen bis zur Auswanderung erhalten. Nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen gingen von Tür zu Tür und wünschten sich ein frohes neues Jahr, Gesundheit und eine gute Ernte. Auch dem Pfarrer wurden vom Kurator oder dem Presbyterium Neujahrswünsche überbracht, oft mit der Gabe von Speisen (einer Henne, Äpfel, Trauben oder anderem).
Früher bezogen die Verse, die die Kinder aufsagten, sich häufig auf Wünsche für eine gute Ernte und generell für den Erhalt des Wohlstands wie z.B. in diesem typischen sächsischen Vers:
"Ich wünsche euch ein glückliches Neues Jahr! / Euren Kornkasten voll / Euren Keller voll Wein, / euren Stall voll mit Schwein(en)"!
(Sächsisch: "Ech wänschen ich en gläcklich Nua Gor! / Iren Kiurenkasten vol / iren Keller vol Wieng, / iren Stall vol Schwieng!")
Julia Jürgens
(Text übernommen aus der Ethnographischen Sammlung)